Nach Flughafen-Blockade in Berlin
Trans Klima-Kleberin will nicht in den Männerknast

Mit der «letzten Generation» hat sie den Flughafen lahmgelegt. Jetzt droht Penelope Frank (32) eine Gefängnisstrafe. Doch die trans Frau wehrt sich.
Publiziert: 10.08.2023 um 15:52 Uhr
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Aktualisiert: 11.08.2023 um 11:01 Uhr
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Klimaaktivistin Penelope Frank (32) wehrt sich gegen eine potenzielle Inhaftierung im Männerknast.
Foto: allabout.penelopefrank/Instagram

Wer am 24. November 2022 von Zürich nach Berlin flog, musste viel Geduld aufbringen. Der Grund: radikale Klimaaktivisten, die sich auf die Landebahn des Flughafens klebten. Die Mitglieder der «Letzten Generation» sorgten für ein riesiges Chaos am Flughafen der deutschen Hauptstadt.

50 Flugzeuge mussten umgeleitet werden, darunter auch die Maschine aus der Schweiz. Davon betroffen war auch Blick-Co-Nachrichtenchefin Jessica von Duehren-Cattani (31).

An der Aktion beteiligte Klima-Kleber müssen sich nun verantworten. Eine davon ist Penelope Frank (32). Der transsexuellen Klimaaktivistin droht laut der «Berliner Zeitung» eine Haftstrafe im Männerknast. Dies, da ihr Pass noch nicht geändert wurde und sie noch immer als männlich eingetragen ist. Den Geschlechtseintrag anpassen kann Frank erst, sobald das Selbstbestimmungsgesetz in Kraft tritt.

Dieses Gesetz soll es Menschen erleichtern, Geschlechtseintrag und Vornamen zu ändern. So kann beeinflusst werden, in welches Gefängnis jemand kommt. Laut Justizminister Marco Buschmann (46) ist ein solches Gesetz in Planung. Es soll bald deutschlandweit gelten.

«Erhöhte Transfeindlichkeit in einer JVA für Männer»

Gegen einen Aufenthalt im Männergefängnis wehrt sich die 32-Jährige deswegen jetzt vehement. Auf der Spendenplattform «GoFundMe» spricht sie über ihre enorme Angst. Eine Gefängnisstrafe, so Frank, würde für sie als Transfrau «härtere Konsequenzen mitten in der erhöhten Transfeindlichkeit in einer JVA für Männer» bedeuten.

Ob Frank wirklich in den Männerknast muss, ist noch nicht definitiv. Tatsächlich werde in Berlin nicht allein nach dem Personenstand entschieden, in welches Gefängnis trans Menschen kommen. Dies sagt eine Justizsprecherin gegenüber der «Bild».

Wichtig seien auch «Sicherheit und Ordnung der Justizvollzugsanstalten und der Gefangenen». Mit anderen Worten: Ein Gefangener wird dort untergebracht, wo er aus Sicht der Richter am besten hinpasst.

Klimaaktivistin und Transfrau braucht Hilfe!

Um dem Gefängnis zu entgehen und die Anwaltskosten zu bezahlen, sammelt Frank inzwischen Geld. Via «GoFundMe» ruft sie zu finanzieller Hilfe auf. Mit den Spenden will die 32-Jährige auch Krankenkassenschulden begleichen. Zudem braucht sie Geld, um ihre Bart-Entfernung im Rahmen der Umwandlung fortsetzen zu können.

Laut ihrer «GoFundMe»-Seite ist die Klimaaktivistin ausserdem auf finanzielle Unterstützung angewiesen, um sich wieder auf ihren Vollzeitaktivismus fokussieren zu können.

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Wie es für die verurteilte Klima-Kleberin weitergeht, ist noch offen. (gs)

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