Wegen Übergriffen auf Blockadeteilnehmer der Letzten Generation haben die Strafverfolgungsbehörden deutschlandweit mindestens 142 Ermittlungsverfahren gegen Autofahrer oder Passanten eingeleitet. Das gehe aus einer Abfrage bei den Ermittlungsbehörden aller Städte hervor, in denen die Klimaaktivisten der Letzten Generation Blockadeaktionen ausgeführt haben, berichtete «rbb24 Recherche» am Freitag.
47 Ermittlungsbehörden hätten geantwortet. Es gehe in den meisten Fällen um Körperverletzung. Weitere Tatvorwürfe seien Nötigung und Beleidigung.
Dunkelziffer vermutlich deutlich höher
Allein 99 der Ermittlungsverfahren seien von der Berliner Polizei eingeleitet worden. In zwei Fällen wurde bislang Strafbefehle beantragt, heisst es. Da die Teilnehmenden der Blockaden dem Bericht zufolge selbst nur selten Anzeige erstatten, gehen Sicherheitsexperten davon aus, dass die Zahl der Übergriffe weitaus höher liegt.
Jüngst hatte ein LKW-Chauffeur für Schlagzeilen gesorgt, als er einen Aktivisten beinahe überfuhr. Gegen ihn wird wegen des Verdachts der Körperverletzung ermittelt. Immer wieder zerren Autofahrer die Klimakleber auch gewaltsam von der Strasse.
Aktivistinnen und Aktivisten der Letzten Generation kleben sich regelmässig auf Strassen fest und blockieren so den Verkehr, um auf ihre Forderungen aufmerksam zu machen. (nad/AFP)