Auf einen Blick
- «Kill A Tourist»-Graffiti auf Teneriffa sorgt für Besorgnis
- Einheimische leiden unter Massentourismus, finden Graffiti aber beängstigend
- Kaum bezahlbare Wohnungen für Einheimische auf den Kanarischen Inseln
Dass der Massentourismus auf Teneriffa ein Problem ist, ist nichts Neues – bereits vergangenes Jahr protestierten die Einheimischen auf der spanischen Urlaubsinsel gegen die Besucher-Fluten.
Ein Graffiti, welches auf ein Haus im Süden der Insel gesprayt wurde, gibt nun Grund zur Sorge. In grossen roten Buchstaben prangt dort «Kill A Tourist». Das berichten mehrere spanische Medien übereinstimmend.
«Es ist beängstigend»
Ein Foto des Graffitis wurde von der Gruppe Isla de Resistencia (deutsch: «Insel des Widerstands») auf Instagram hochgeladen. Die Gruppe bezeichnet sich selbst als «Projekt zur Wiederherstellung der Erinnerung an die sozialen Bewegungen auf den Kanarischen Inseln». Ob sie für das Graffiti verantwortlich sind, ist unklar.
Es ist nicht das Erste seiner Art – bereits vergangenes Jahr liessen Einheimische ihren Frust über den Massentourismus mit Graffitis Luft. Damals wurde «Tourist Go Home» auf eine Wand gesprüht.
Für die Bevölkerung, die unter dem Massentourismus leidet, geht diese Aktion jedoch zu weit. «Die Leute wollen wirklich, dass sich etwas ändert und dass wir respektiert werden, aber das rechtfertigt nicht diese Aktionen, die anscheinend eskalieren», so ein Einheimischer gegenüber der Zeitung «LBC». «Es ist beängstigend», sagte er.
Kaum bezahlbare Wohnungen für Einheimische
Eine Sprecherin der Organisation Canarias Se Agota (deutsch: «Die Kanaren sind ausgeschöpft»), welche sich für die Erhaltung der Kanarischen Inseln und gegen den Massentourismus einsetzt, äusserte sich zuvor zu der prekären Situation auf den Inseln. Einheimische würden kaum noch bezahlbare Wohnungen finden. «Ein Drama könnte passieren, wenn die Regierung nicht zuhört. Die Situation auf den Inseln verschlechtert sich wegen der vielen Touristen und neuen Bewohner, die uns unsere Häuser wegnehmen und die Umwelt beeinträchtigen», sagte sie.