Auf einen Blick
- Assads Palast in Damaskus von Rebellen gestürmt und geplündert
- Luxusartikel und Möbel entwendet, Brand in der Empfangshalle ausgebrochen
- Palast hatte bei Einweihung 1990 einen Wert von 1 Milliarde US-Dollar
Freudenschüsse hallen am Sonntag durch Damaskus. Männer, Frauen und Kinder stürmen den Palast des geflohenen syrischen Diktators Bashar al-Assad (59). Nach Jahrzehnten der Angst und Unterdrückung wird nun geplündert und zerstört.
Die bewaffneten Kämpfer der islamistischen Gruppe Hajat Tahrir al-Scham (HTS) riefen «Gott ist gross», als sie ungehindert auf das Gelände vordrangen, wie die «Bild» berichtet.
Im Palast herrscht Chaos
Es war das Machtsymbol des syrischen Diktators Assad. Der Palast im Westen von Damaskus war bei seiner Einweihung 1990 durch Hafis al-Assad (1930-2000), den Vater des Diktators, angeblich eine Milliarde US-Dollar wert - heute ist davon nur noch Chaos übrig.
Innerhalb weniger Stunden ist nichts mehr so, wie es während der jahrzehntelangen Herrschaft Assads war. Gruppen schlendern durch die prunkvollen Säle mit ihren Marmorböden und vergoldeten Verzierungen. Einige posieren für Fotos, andere tragen wertvolle Möbelstücke hinaus.
Teure Möbel, Porzellan und Taschen von Louis Vuitton
In den sozialen Medien kursieren Videos, die zeigen, wie Menschen Taschen und Porzellan des Diktators sowie Luxusartikel von Louis Vuitton mitnehmen. Die Plünderer werfen Möbel um, durchwühlen Schränke, verstreuen Akten und persönliche Gegenstände Assads und seiner Familie auf dem Boden.
Sogar Kinder rennen durch die aufwendig dekorierten Räume, als wäre der Palast ein gigantischer Erlebnispark. In einem der Lagerräume wurden Schränke komplett entleert. Ein Video zeigt, wie Männer an einem Einfahrtstor in die Luft schiessen, bevor sie das Gelände betreten.
In der Eingangshalle brennt es
Die Verwüstung erreicht ihren Höhepunkt, als in der Empfangshalle des Palastes ein Brand ausbricht. Laut der französischen Nachrichtenagentur AFP scheint das Feuer von den Plünderern gelegt worden zu sein.
Bereits am Freitag hatten Rebellen in Aleppo, Syriens zweitgrösster Stadt, eine weitere Residenz Assads gestürmt. Auch dort hinterliessen sie Chaos, durchsuchten die Zimmer und plünderten Wertgegenstände.