Die Ernte von rund 398.000 Hektar Land werde somit verschwendet, das entspreche in etwa der Fläche von Mallorca, erklärte der WWF am Donnerstag. Die Organisation forderte, dass überschüssige Lebensmittel von Unternehmen nicht länger steuerlich als Verluste abgesetzt werden dürfen.
WWF fordert steuerrechtliche Neuregelung
«Der Staat subventioniert so Lebensmittelverschwendung», kritisierte die WWF-Ernährungsexpertin Tanja Dräger. Allein die zu Ladenschluss unverkauften Brote und Backwaren belaufen sich jährlich auf 600.000 Tonnen. Insbesondere kleinere Bäckereien in der Vorräumen von Supermärkten würden oftmals vertraglich verpflichtet, bis zum Ladenschluss viel Ware in der Auslage zu haben. «Viele kleinere Betriebe wiederum sehen sich dann unter Zugzwang, da wider Sinn und Verstand mitzuziehen», kritisierte Dräger.
Neben einer steuerlichen Neuregelung forderte der WWF die schnelle Umsetzung einer Bundesratsinitiative zur Reduzierung von Lebensmittelabfällen. Die Bundesregierung müsse hier konkrete Vorschläge für eine gesetzlich verankerte Pflicht zur Reduzierung von Lebensmittelabfällen machen.
Laut WWF werden in Deutschland insgesamt jährlich rund 18 Millionen Tonnen Lebensmittel verschwendet. Zehn Millionen Tonnen davon wären demnach vermeidbar.(AFP)