Video soll ukrainische Offensive in Kursk zeigen
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Die ersten Stunden:Video soll ukrainische Offensive in Kursk zeigen

Kreml muss Truppenengpässen mit immer mehr Geld begegnen
Russland-Einmarsch der Ukraine deckt Schwächen Putins auf

Nach dem Einmarsch der Ukraine in Russland wird klar, dass Moskau nicht genug Truppen hat. Putin versucht, mit mehr Geld für Rekruten das Risiko einer Wehrpflicht zu vermeiden. Doch das Geld wird knapp. Kiews militärischer Vorstoss deckt Schwächen Putins auf.
Publiziert: 17.08.2024 um 01:54 Uhr
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Aktualisiert: 17.08.2024 um 09:50 Uhr
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Bei einem Treffen am Freitag in der Staatsresidenz ausserhalb Moskaus wirkt der russische Präsident Wladimir Putin gedankenverloren.
Foto: AFP
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Daniel KestenholzRedaktor Nachtdienst

Ukrainische Streitkräfte festigen ihre Stellungen im eroberten russischen Gebiet um Kursk. Mit einem Himars-Angriff wurde jetzt eine wichtige Brücke in der Region zerstört, über die russische Truppen versorgt wurden – Truppen, die hauptsächlich aus Rekruten bestehen, wie auch russische Militärblogger melden.

Moskaus Streitkräfte konzentrieren ihre Aktionen weiterhin auf die Front in der Ostukraine. Zu den ukrainischen Vorstössen auf eigenem Staatsgebiet erfolgt vorab Gepolter aus Moskau – mit Warnungen, dass Kiew einen schmutzigen Atomkrieg vorbereite.

In die Enge getrieben, verschärft das Moskauer Regime die Propaganda. Mehrere russische Staatsmedien behaupteten am Freitag, dass ukrainische Streitkräfte angeblich einen Nuklearschlag mit sogenannten «schmutzigen Bomben» planen. Das ukrainische Aussenministerium wies die Behauptungen als «gefährliche Lügen» zurück.

Russischer Truppenengpass

Erstmals seit der Invasion Ende Februar 2022 steht der russische Präsident Wladimir Putin (71) mit dem Rücken zur Wand. Der Vorstoss der Ukraine deckt Schwächen der russischen Verteidigung auf.

Bei Kursk erfolgt nicht nur der erste Einmarsch ausländischer Truppen auf russisches Territorium seit dem Zweiten Weltkrieg. Kriegspräsident Putin scheint auch der Nachschub an Soldaten auszugehen.

Dies legen Berichte aus den Provinzen nahe. Offenbar fehlt dort das Geld für den höheren Sold, den Moskau neuen Soldaten verspricht. Um eine Mobilmachung zu vermeiden, hat der Kreml Provinzgouverneure angewiesen, dass neu angeheuerte Soldaten bis Ende Jahr mit dem Sold einen höheren Bonus erhalten. Der Bonus wurde von 195'000 Rubel auf 400'000 Rubel mehr als verdoppelt.

Das Geld wird knapp

Ein Bonus im Wert von umgerechnet fast 3900 Franken, das ist ein stolzer Betrag im ländlichen Russland. Dort liegt das monatliche russische Durchschnittseinkommen bei rund 840 Franken. Doch als Kriegswilliger ist in Russland noch viel mehr Geld zu machen.

Moskau verspricht Freiwilligen einen 1,9-Millionen-Rubel-Bonus, knapp 18'400 Franken. Wie der Moskauer Bürgermeister Sergei Sobjanin (66) selber sagte, will er bis Jahresende 23'000 Freiwillige auftreiben. Russland braucht Berichten zufolge jeden Monat 30'000 neuen Soldaten, um Verluste an der Front auszugleichen und Truppen in der Ukraine zu rotieren.

Hauptstädter können damit im ersten Dienstjahr bis zu 5,2 Millionen Rubel verdienen, mehr als 50'000 Franken. Das ist etwa das Dreifache des durchschnittlichen Moskauer Jahresgehalts. Auch in anderen Regionen Russlands werden Kriegswilligen kleinere Vermögen versprochen.

Droht Wehrpflicht?

Wie die Nachrichtenagentur Bloomberg unter Berufung auf eine Quelle im Kreml berichtet, können mehrere Gebiete der Russischen Föderation die hohen Beträge nicht aufbringen. Demnach bitten Gouverneure den Kreml um mehr Geld und neue Subventionen aus dem Bundeshaushalt.

Putin hatte das Dekret zur Verdoppelung der Zahlungen für Kriegseinsätze Ende Juli unterzeichnet. Wie bereits die BBC meldete, können nur zwei von drei Teilgebieten der Russischen Föderation die deutlich höheren Zahlungen leisten.

Putin brauche in den nächsten zwölf Monaten rund eine halbe Million neue Soldaten, zitiert Bloomberg seinen Russland-Ökonomen Alex Isakow. Der vermutet, dass Russlands teurer Rekrutierungsstrategie bald das Geld ausgeht. Isakow: «Die Regierung wird ihren Fokus wahrscheinlich auf Wehrpflichtige verlagern.» Sprich: Mobilisierung.

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