Gemütlich sitzt er auf der Couch und isst Pasta mit Tomatensauce. Neben ihm liegen zwei Hunde. Mit diesem und weiteren Bildern fahndet das Landeskriminalamt Niedersachsen nach dem RAF-Terroristen Burkhard Garweg (55). Er gilt als Komplize von RAF-Terroristin Daniela Klette (65), die am Montag in einer Berliner Wohnung festgenommen werden konnte.
Die 65-Jährige war über 30 Jahre auf der Flucht. Erst durch einen Hinweis kamen die Ermittler auf die Spur der RAF-Terroristin. Klette, Garweg und Ernst-Volker Staub (62) sollen zusammen mehrere Überfälle begangen haben. Seit 2015 ermittelt die Staatsanwaltschaft gegen Garweg wegen versuchten Mordes und mehrerer versuchter und vollendeter Raubüberfälle zwischen 1999 und 2016.
Klette und Garweg sollen in Kontakt gewesen sein
Offenbar standen Garweg und Klette in Kontakt. Die Fotos, die jetzt von der Polizei veröffentlicht wurden, sollen bei der Razzia in der Wohnung der RAF-Terroristin gefunden worden sein, wie «Bild» berichtet. «Nach derzeitigen Erkenntnissen kann nicht ausgeschlossen werden, dass Burkhard Garweg und die mutmassliche Räuberin Daniela Klette persönlichen und unmittelbaren Kontakt zueinander hatten», schreiben die Ermittler zu den veröffentlichten Bildern.
Aufgenommen wurden sie in den Jahren von 2021 bis 2024. Das aktuellste Bild zeigt Burkhard Garweg beim Pastaessen. Ob die Hunde ihm gehören, ist unklar. Aber auch auf den anderen Fotos ist der RAF-Terrorist mit den Tieren zu sehen.
Terroristin offenbar von linker Szene unterstützt
Da die flüchtigen Straftäter bewaffnet sein könnten, rät das LKA Niedersachsen den Bürgerinnen und Bürgern dringend davon ab, die Gesuchten selbst anzusprechen. Die Angst ist begründet. In der Wohnung von Klette wurden mehrere Waffen gefunden, darunter eine Panzerfaust.
Der Bund Deutscher Kriminalbeamter geht nach der Festnahme Klettes von Unterstützung für die 65-Jährige durch Linksextreme aus. Er halte es für «sehr wahrscheinlich», dass Klette während ihrer mehr als 30 Jahre währenden Flucht «Unterstützung aus dem linksextremistischen Spektrum bekommen» habe, sagte der BDK-Vorsitzende Dirk Peglow dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. Ohne Unterstützung wäre Klette «vermutlich eher festgenommen worden». Dies gelte auch für Garweg und Staub. (jmh/AFP)