Beim tragischen Gondel-Unglück in Norditalien überlebt der junge Eitan (5) wie durch ein Wunder. Das Kind ist der einzige der 15 Passagiere, der den Seilriss nicht mit seinem Leben bezahlen muss. Schwer verletzt wird er in ein Turiner Spital gebracht, operiert und anschliessend ins künstliche Koma versetzt.
Zwei Tage lang liegt Eitan im künstlichen Koma. Nun wacht er langsam auf. Dass seine Familie tot ist, weiss das Kind noch nicht. Seine hinterbliebenen Verwandten müssen nun versuchen, ihm den tragischen Unfall zu erklären.
Angehörige erhalten Unterstützung
Einfach ist das nicht, sagt Kinderpsychologe Philipp Ramming im Interview mit Blick TV: «Im Normalfall sind die Eltern eine Art Auffangnetz in solchen Situationen. Wenn die Eltern nicht mehr da sind, braucht es andere Personen, welche dem Kind vertraut sind. Diese müssen nun dem Kind beibringen, dass die Eltern tot sind.»
Die Hinterbliebenen könnten dabei auch auf Unterstützung zurückgreifen. So verfügten die Spitäler über geschultes Personal. «Diese kennen sich mit solchen Situationen aus und sind spezifisch dafür geschult. Die Angehörigen stehen also nicht ganz alleine da.»
Jedes Kind reagiere anders auf die Nachricht. Wichtig sei, sagt Ramming: «Das Kind muss sich in solchen Momenten sicher fühlen und in einer stützenden Umgebung eingebettet sein.» Ein Patentrezept, um einem Kind eine solch traurige Nachricht zu überbringen, gebe es aber nicht.
Wie man sich als Angehöriger am besten auf eine solche Situation vorbereitet und wie die Kinder auf solche Nachrichten am ehesten reagieren, sehen Sie im Video.