Es ist nicht das erste Mal, dass der ukrainische Geheimdienst SBU Telefonate von russischen Soldaten abfängt und veröffentlicht. So publizierte er auch am Montag auf Twitter ein Gespräch, das angeblich zwischen einem russischen Soldaten und dessen Bekannten aufgezeichnet wurde.
Was der Soldat darin schildert, ist unfassbar. Nach einem Vorgespräch berichtet der Soldat, dass er ausser alten Frauen niemanden in den ukrainischen Dörfern angetroffen habe. Sein Gesprächspartner fragt nach und möchte den Grund dafür wissen.
Der Soldat antwortet: «Alle vergewaltigt und getötet. Als wir Lyman plötzlich verlassen mussten, haben wir alle getötet.» Überall sei es gleich abgelaufen, wo er mit seiner Einheit ankam. «Wir sind einfach herumgelaufen und haben geschossen. Die jungen Männer haben wir alle mitgenommen. Aber die jungen Frauen haben wir vergewaltigt und erschossen.»
Ukrainer entdeckten Massengrab nach Rückeroberung
Die Stadt Lyman in der Donezk-Region war vier Monate lang von russischen Truppen besetzt, seither sind die meisten Gebäude zerstört, die umgebenen Wälder vermint. Die ukrainische Armee hat die Stadt im Oktober zwar zurückerobert, aber in der Umgebung wird weiter gekämpft. Als die Ukrainer wieder in die Region kamen, wurde unter anderem ein Massengrab entdeckt.
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Immer wieder sorgt das grausame Vorgehen der russischen Armee für Schlagzeilen. International für Aufsehen sorgte das Massaker von Butscha im Frühjahr 2022. Die Stadt ist zu einem Symbol für die Gräuel des russischen Angriffskriegs in der Ukraine geworden. Dort waren zahlreiche Leichen von Zivilisten entdeckt worden. Moskau hat jegliche Kriegsverbrechen stets bestritten und von «Fälschungen» gesprochen. (hei)