Geheime Dokumente offenbaren
Abramowitsch übertrug Kindern Vermögen vor Kriegsausbruch

Anfang Februar, bevor der Krieg in der Ukraine ausbrach, soll der russische Oligarch Roman Abramowitsch sein Vermögen umverteilt haben. Das zeigen nun geheime Dokumente.
Publiziert: 06.01.2023 um 18:24 Uhr
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Aktualisiert: 07.01.2023 um 18:04 Uhr
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Roman Abramowitsch soll zehn geheime Offshore-Trusts Anfang Februar vergangenen Jahres umorganisiert haben.
Foto: DUKAS

Der russische Oligarch Roman Abramowitsch (56) soll einem Zeitungsbericht zufolge vor Beginn des Angriffskriegs seines Heimatlands auf die Ukraine Vermögen in Höhe von mehreren Milliarden US-Dollar an seine Kinder übertragen haben. Das geht aus gehackten Dokumenten hervor, die dem britischen «Guardian» vorliegen. Demnach wurden zehn geheime Offshore-Trusts Anfang Februar vergangenen Jahres umorganisiert.

«Die umfassende Neuordnung von Abramowitschs finanziellen Angelegenheiten begannen nur Tage, nachdem Regierungen damit gedroht hatten, gegen russische Oligarchen im Falle einer Invasion Sanktionen zu verhängen», hiess es in dem Bericht. Daher stelle sich die Frage, ob sie vorgenommen wurden, «um den immensen Reichtum des Oligarchen vor der Bedrohung durch das Einfrieren von Vermögen zu schützen».

Geld in Steueroasen gebunkert

Die Kinder seien dadurch zu Eigentümern von Abramowitschs Statussymbolen wie Luxus-Immobilien, einer Flotte von Superjachten, Helikoptern und Privatjets geworden. Die Dokumente stammen dem «Guardian» zufolge aus gehackten Daten eines zypriotischen Finanzdienstleisters, die dem Blatt zugespielt wurden. Daraus gehe hervor, wie der Oligarch sein Vermögen in komplizierten Strukturen in Steueroasen verborgen habe.

Abramowitsch wurde im März 2022 auf die Sanktionsliste der EU und Grossbritanniens gesetzt. Anders als bei engen Putin-Vertrauten wurden seine Familienmitglieder nicht mit Sanktionen belegt. Der «Guardian» zitierte Sanktionsexperten, wonach die Neuordnung seines Vermögens zwar womöglich auf die Umgehung von Sanktionen angelegt war, aber nicht illegal ist. Abramowitsch und seine Kinder hätten auf detaillierte Anfragen nicht reagiert, berichtete die britische Zeitung. Der frühere Inhaber des englischen Premier-League-Clubs Chelsea streitet Verbindungen zum Kreml ab und versucht, sich auf rechtlichem Wege gegen die EU-Massnahmen zu wehren. (SDA)

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