«Schiesst doch», rief ein Mann vergangenen Sonntag Polizisten in Hamburg in der Nähe der Reeperbahn zu. Bewaffnet mit einem Schieferhammer und einem Molotowcocktail bedrohte er die dortigen Einsatzkräfte. Nach Angaben eines Polizeisprechers forderten die Beamten den Mann mehrere Male dazu auf, die Waffen niederzulegen.
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Nachdem der Angreifer den Molotowcocktail anzünden wollte, machten die Polizisten Gebrauch von ihrem Pfefferspray. Als dieses den Mann ebenfalls nicht aufhielt, fallen Schüsse. Dabei wurde der Angreifer am Bein verletzt.
«Es war richtig, dass auf meinen Sohn geschossen wurde»
Die «Bild»-Zeitung hat nun mit der Mutter des Angreifers gesprochen. «Dass auf meinen Sohn geschossen werden musste, ist bedauerlich, aber ich denke, es war genau das Richtige in der Situation.» Sie berichtet vom Gesundheitszustand ihres Sohnes. Für sie ist nicht zu verstehen, wieso die Behörden nicht schon früher gesehen hätten, welche Gefahr von ihrem Sohn ausgehe.
«Andere Familienmitglieder und ich haben zuletzt sogar das zuständige Amt angeschrieben und in einem Brief darum gebeten, ihn in einer Wohngruppe unterbringen zu lassen – erfolglos», erzählt die Mutter. Schon seit 20 Jahren sei ihr Sohn suchtkrank. Er trinke viel zu viel Alkohol, konsumiere Drogen und nehme Psychopharmaka.
Zustand des Sohnes immer schlimmer
Auch in einer Klinik sei er schon öfters gewesen. «Leider kam mein Sohn immer nur für maximal sechs Wochen in die psychiatrische Klinik nach Lüneburg. Aber war diese Zeit vorbei, ging es mit den Problemen weiter.» Die Situationen und die Zustände des Sohnes hätten die Familienmitglieder immer mehr belastet.
«Ich verstehe nicht, wie die studierten Ärzte zu der Entscheidung kommen konnten, meinen Sohn einfach wieder zu mir nach Hause zurückzuschicken. Auch die Richter und die Behörde haben aus meiner Sicht falsch gehandelt.» Dass ihr Sohn die Fassung verliere, sei definitiv keine Ausnahme.
Nicht sein erster Ausraster
So lief er im Juni 2023 nackt mit einer Axt vors Haus. Verletzt wurde niemand. Im Mai 2021 drohte er zudem seinem Bruder, worauf dieser die Polizei informierte. Beim Eintreffen der Einsatzkräfte richtete der Angreifer eine Schusswaffe auf die Beamten, die ihn überwältigen konnten. Zuletzt soll er am 29. Januar 2024 im Behörden-Zentrum Buchholz eine Toilette mit seinem Hammer demoliert haben, wie «Bild» berichtet.
Die bisherigen Delikte seien jedoch aufgrund seiner Schuldunfähigkeit abgewiesen worden. Das Amtsgericht Tostedt bestätigt auf Anfrage der deutschen Redaktion, dass der Hammer-Angreifer mehrere Male von einem Richter eingewiesen worden sei. Doch mithilfe einer Betreuerin, die ebenfalls laut Gerichtsdirektorin Astrid Hillebrenner Unterstützung vom Gericht erhalten habe, sei er immer wieder entlassen worden.
Nun hat ein Haftrichter erneut für den Hammer-Angreifer einen Unterbringungsbefehl für ein psychiatrisches Spital erlassen.