Das Foto des Laderaums voller Menschen ging um die Welt: Die spektakuläre Evakuierung aus Kabul mit einem US-Transportflugzeug brachte nach Angaben der Crew am Sonntag nicht wie ursprünglich angegeben rund 640 Menschen in Sicherheit, sondern mehr als 800.
«Wir waren da, um Hoffnung und Freiheit zu bringen», sagte Teamleiter Oberstleutnant Eric Kut am Freitag dem Sender CNN. Es sei in dem Moment nicht um Vorschriften gegangen, sondern darum, Frauen und Kinder in Sicherheit zu bringen und Leben zu retten.
Der für die Ladung zuständige Soldat Justin Triola erklärte, es seien 823 Passagiere gewesen. «Sie waren besorgt und wollten aus dem Gebiet rauskommen, und wir waren froh, sie mitzunehmen. Und sie waren definitiv glücklich, sobald wir in der Luft waren», sagte er.
«Es geht um Menschenleben»
Die Transportmaschinen der US-Luftwaffe vom Typ Boeing C-17 könne bei Evakuierungen normalerweise jeweils rund 300 Passagiere befördern. In diesem Fall hatten panische Afghanen am Sonntag inmitten des Chaos auf dem Flughafen Kabul das Flugzeug gestürmt, wie die Internetseite «Defense One» berichtete.
Die Besatzung habe sich entschieden, die Menschen nach Katar auszufliegen, statt sie wieder von Bord zu weisen. «In solchen Momenten spielen Regeln und maximale Kapazitäten keine Rolle», sagt Kapitän Eric Kut dazu. «Es geht um Menschenleben und wir sind trainiert für solche Momente.» Deswegen habe er auch die Starterlaubnis gegeben, ohne die Papiere der Passagiere zu überprüfen.
Der Boden der C-17 war auf dem Foto vor lauter Menschen nicht mehr zu sehen. Das US-Verteidigungsministerium bestätigte den Vorgang am Dienstag, nannte aber keine Einzelheiten zur Zahl der Passagiere. (zis/SDA)