Jetzt mischen sich USA in Kriegspläne ein
Ukraine solle Bachmut fallen lassen – und Offensive planen

Die USA haben eine Meinung dazu, wie die Ukraine im Krieg fortfahren sollten. Man solle eine Frühjahrsoffensive vorbereiten und sich nicht auf Bachmut konzentrieren.
Publiziert: 21.01.2023 um 04:42 Uhr
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Aktualisiert: 21.01.2023 um 08:25 Uhr
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John Kirby, Sprecher des Nationalen Sicherheitsrats der USA, sagt, dass Bachmut nicht entscheidend für die Ukraine sei.
Foto: DUKAS

Die Ukraine sollte sich nach Einschätzung eines ranghohen Vertreters der US-Regierung nicht auf die Verteidigung der ostukrainischen Stadt Bachmut fixieren, sondern die Zeit zur Vorbereitung einer Gegenoffensive gegen die russischen Truppen nutzen.

Der Fokus auf die Verteidigung Bachmuts hindere die Ukraine daran, sich auf die wichtigere Aufgabe der Vorbereitung einer Frühjahrsoffensive zu konzentrieren, sagte der Regierungsvertreter am Freitag.

Russland in Bachmut im Vorteil

Auf lange Sicht sei Russland im Kampf um Bachmut allein wegen der zahlenmässigen Überlegenheit ihrer Truppen und ihrer Artillerie-Ressourcen im Vorteil. Eine mögliche Eroberung der Stadt durch Russland würde jedoch keine bedeutende Veränderung im Krieg darstellen, weil die ukrainischen Truppen sich auf gut geschützte Positionen zurückziehen könnten, sagte der US-Vertreter.

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Statt Soldaten und Munition im Kampf um ein strategisch unwichtiges Ziel zu opfern, rate die US-Regierung der Ukraine ihre Truppen neu zu ordnen und von den USA geleitete Ausbildungsprogramme zu nutzen, um eine hochentwickelte und schwer bewaffnete Truppe in eine Offensive im Süden des Landes schicken zu können.

USA können Waffen für Frühjahrsoffensive liefern

Entsprechende Waffen für eine Frühjahrsoffensive würden derzeit in die Ukraine geschickt, darunter allein in den vergangenen Tagen mehrere hundert gepanzerte Fahrzeuge, sagte der Regierungsvertreter.

Der Sprecher des Nationalen Sicherheitsrats der USA, John Kirby, äusserte sich ähnlich. Die berüchtigte russische Söldnergruppe Wagner werfe ihre Kämpfer derzeit «buchstäblich in einen Fleischwolf», um Bachmut und die Nachbarstadt Soledar zu erobern, sagte er am Freitag.

Eine Eroberung der beiden Städte durch die russischen Truppen würde «die Dynamik auf dem Schlachtfeld» jedoch nicht entscheidend verändern. Die Ukraine würde bei einem Verlust von Bachmut nicht plötzlich ins Hintertreffen geraten, sagte Kirby.

Auch BND besorgt wegen hoher Verluste

Laut einem Bericht des Nachrichtenmagazins «Spiegel» ist der Bundesnachrichtendienst (BND) besorgt über hohe Verluste der ukrainischen Armee im Kampf um Bachmut.

Er berief sich auf Informationen, die der BND in einer geheimen Sitzung Sicherheitspolitikern des Bundestages geliefert habe. Demnach verliere die ukrainische Armee bei den Kämpfen mit den russischen Invasoren um die Stadt derzeit täglich eine dreistellige Zahl an Soldaten. (AFP/euc)

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