Kann sich dieser Krieg auf die ganze Welt ausdehnen?
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Jetzt auch Berchiwka?
So viel Ukraine kontrolliert Russland nach einem Jahr Krieg

Die Wagner-Truppe vermeldet die Eroberung des Dorfes Berchiwka nordwestlich von Bachmut. Damit würde sich die Zange um die umkämpfte Stadt ein weiteres Stück schliessen. Blick zeigt den aktuellen Umfang und die Entwicklung der russischen Gebietsgewinne im Kriegsverlauf.
Publiziert: 24.02.2023 um 17:02 Uhr
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Aktualisiert: 24.02.2023 um 17:44 Uhr
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Rauchsäule am Stadtrand: Bachmut ist seit Monaten heftig umkämpft. Viele Häuser sind zerstört.
Foto: keystone-sda.ch
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Georg NopperRedaktor News

Zwölf Monate Blutvergiessen. Ein Ende ist nicht in Sicht. Ein Jahr nach dem russischen Angriff konzentriert sich das Kriegsgeschehen in der Region Donezk, in erster Linie um die Stadt Bachmut. Das Gebiet ist seit Monaten heftig umkämpft. Die ukrainischen Truppen halten in Bachmut die Stellung. Doch die russische Armee und die Söldner der russischen Wagner-Privatarmee rücken immer näher.

Laut Wagner-Chef Jewgeni Prigoschin (61) haben seine Einheiten nun die nur wenige Kilometer nordwestlich von Bachmut liegende Ortschaft Berchiwka unter ihre Kontrolle gebracht. Russische Truppen befinden sich auch im Süden und Osten von Bachmut. Somit würde sich die Zange um die umkämpfte Stadt nach der Eroberung von Soledar im Januar ein weiteres Stück schliessen. Das nächste Ziel der russischen Verbände wäre jetzt, die ukrainischen Soldaten in Bachmut von sämtlichen Versorgungslinien abzuschneiden. Von ukrainischer Seite gibt es bisher keine Angaben zur Lage in Berchiwka.

Rund 18 Prozent in russischer Hand

Die Kämpfe um Bachmut sind für beide Seiten extrem verlustreich. Verlässliche Opferzahlen gibt es nicht. Doch nach Angaben des ukrainischen Generalstabssprechers Olexi Hromow kam es in dem Gebiet allein im Februar zu 380 Zusammenstössen mit russischen Soldaten. Im Bemühen der Truppen des russischen Präsidenten Wladimir Putin (70), Schlüsselpositionen zu erobern, kommt es in Marinka südwestlich der Stadt Donezk und in der Region um die Kleinstadt Kreminna in der benachbarten Oblast Luhansk zu ähnlichen Vorgängen wie rund um Bachmut.

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Russland kontrolliert derzeit rund 18 Prozent der Ukraine. Dies umfasst sowohl die 2014 annektierte Halbinsel Krim als auch die Gebiete hinter der Frontlinie im Osten und Süden des Landes. Kurz nach der am 24. Februar 2022 begonnenen Invasion hatte Russland im März 2022 noch knapp 27 Prozent des ukrainischen Territoriums in der Hand. Doch dann zogen sich Putins Truppen aus dem Gebiet im Norden der ukrainischen Hauptstadt Kiew zurück. Priorität habe nun die Eroberung der Donbass-Region im Osten des Landes, hiess es damals.

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Keine grossen Front-Veränderungen im Winter

Im Herbst führte die Ukraine schliesslich eine Reihe erfolgreicher Gegenoffensiven durch und eroberte weite Teile der Nordostukraine und wichtige Gebiete im Süden zurück. Im November gab Russland die südliche Stadt Cherson auf und verlagerte seine Stellungen in Richtung Südosten auf die andere Seite des Dnepr-Flusses.

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Grosse Veränderungen im Verlauf der Frontlinie sind seit dem Einbruch des Winters nicht zu verzeichnen. Neben einigen flächenmässig kleineren Gebietsgewinnen durch Russland im Donbass kommt es vor allem zu einem brutalen Abnützungskampf. Laut britischer Einschätzung sollen die russischen Truppen ihre Taktik geändert haben. «Ihr Feldzug zielt jetzt wohl hauptsächlich darauf ab, das ukrainische Militär zu schwächen, anstatt sich darauf zu konzentrieren, beträchtliche Mengen an Territorium zu erobern», heisst es beim Verteidigungsministerium in London. «Die russische Führung verfolgt wahrscheinlich einen langfristigen Ansatz, bei dem sie davon ausgeht, dass Russlands Vorteile bei Bevölkerung und Ressourcen die Ukraine letztlich erschöpfen werden.»

Das erklärte Ziel von Moskau bleibt die vollständige Eroberung der Oblaste Luhansk, Donezk, Saporischschja und Cherson. Dort führte Russland im vergangenen September auf eigene Faust Referenden über einen Anschluss an die russische Föderation durch. Der Westen kritisierte das Vorgehen als völkerrechtswidrig. Trotzdem verankerte Russland die Eingliederung der Gebiete wenig später per Gesetz.

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