Italiens Albanien-Experiment
Melonis Regierung testet erneut EU-Aussenlager für Migranten

Italien schickt erneut Migranten nach Albanien. Ein Marineschiff brachte 49 Flüchtlinge in den Hafen von Shengjin, wo über ihre Asylanträge entschieden werden soll. Das umstrittene «Albanien-Modell» der Regierung Meloni wird von anderen EU-Ländern genau beobachtet.
Publiziert: 28.01.2025 um 09:17 Uhr
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Aktualisiert: 28.01.2025 um 09:26 Uhr
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Italien hat zum dritten Mal Migranten nach Albanien gebracht.
Foto: keystone-sda.ch

Auf einen Blick

  • Italien bringt trotz Gerichtsniederlagen erneut Migranten nach Albanien für Asylentscheidungen
  • Umstrittenes «Albanien-Modell» der italienischen Rechtsregierung wird von anderen EU-Ländern beobachtet
  • 49 Männer aus Bangladesch, Ägypten, Gambia und Elfenbeinküste wurden nach Albanien gebracht
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SDASchweizerische Depeschenagentur

Italien hat trotz früherer Niederlagen vor Gericht wieder Migranten nach Albanien gebracht. Nach tagelanger Fahrt übers Mittelmeer lief ein Schiff der italienischen Marine mit 49 Flüchtlingen an Bord im Hafen der albanischen Stadt Shengjin ein, wie die italienische Nachrichtenagentur Ansa berichtete. Dort soll nun über deren Asylanträge entschieden werden.

Italien ist der erste Staat der Europäischen Union, der ausserhalb der EU Lager errichtet hat, um dort über Asylanträge von Migranten zu entscheiden. Das «Albanien-Modell» der Rechtsregierung von Ministerpräsidentin Giorgia Meloni (48) ist umstritten. Andere europäische Regierungen verfolgen es allerdings genau.

Migranten im Mittelmeer aufgehalten

Die ersten beiden Versuche im Oktober und November waren jedoch an der Justiz gescheitert. Die italienischen Behörden nahmen im zentralen Mittelmeer Migranten an Bord und brachten sie in die Aufnahmezentren in Albanien. Beide Male mussten die Menschen dann letztlich doch nach Italien gebracht werden. Nach Auffassung der Richter kamen sie nicht aus sicheren Herkunftsländern.

Bei den 49 Migranten handelt es sich nach Angaben von Ansa um Männer aus Bangladesch, Ägypten, Gambia und der Elfenbeinküste. Vor der Fahrt nach Albanien waren sie auf dem Weg über das Mittelmeer nach Europa auf einem Boot vor der italienischen Mittelmeerinsel Lampedusa gestoppt worden.

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