Der Krieg in der Ukraine kostet Russlands Präsident Wladimir Putin (69) seine Verbindungen. Das Netzwerk rund um den Kreml-Chef, genannt «Familie», bricht auseinander. Es besteht aus Putin-Freunden, Oligarchen und Kreml-Unterstützern. Doch die wenden sich ab.
Einige verlassen Russland, um sich vom Präsidenten loszusagen. Darunter Anatoli Tschubais (66), der unter Boris Jelzin (†2007) Finanz- und Privatisierungsminister war. Laut «Focus» gehörte er zu den Förderern Putins, zu seiner «Familie». Zuletzt war er Berater für nachhaltige Entwicklung. Jetzt kehrt er Russland den Rücken.
Oligarchen und Berater wenden sich ab
Das Land ebenfalls verlassen haben die Oligarchen Pjotr Awen (67) und Michail Fridman (58). Auch sie gehörten einst zur Führungsriege um Jelzin – und zu Putins «Familie». Dieses Netzwerk an Verbündeten hat Tradition. Auch Jelzin reihte seine «Familie» um sich.
Doch die gesamte leibliche Familie des verstorbenen Ex-Präsidenten Jelzin hat sich nun gegen den Krieg gestellt. Kein Wunder, denn unter Jelzin öffnete sich Russland dem Westen.
So hat auch Walentin Jumaschew (64) seine Rolle als Kreml-Berater aufgegeben. Er ist der Schwiegersohn des ehemaligen russischen Präsidenten Jelzin. Russland hat bestätigt, dass Jumaschew seine langjährige Tätigkeit als Putins Berater aufgegeben hat.
Putin dünnt selbst aus
Darüber hinaus dünnt der Kreml-Chef seine Reihen selbst aus. Immer wieder feuert er ehemalige Freunde oder enge militärische Mitarbeiter.
Zuletzt den Generalleutnant Sergej Kisel und Vizeadmiral Igor Osipow von der Schwarzmeerflotte. Von seinem Verbündeten-Netzwerk sind immer weniger «Familienmitglieder» übrig. (euc)