Erste Angriffe nach Waffenruhe in Israel
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Israel fängt Rakete ab:Erste Angriffe nach Waffenruhe

Heftige Kämpfe in Gaza – 150 Geiseln noch in Hamas-Hand
Darum ist die Waffenruhe gescheitert

Der Freitag beginnt mit Kämpfen in Gaza. Die Waffenruhe zwischen Hamas und Israel wurde nicht mehr verlängert. Und das, obwohl noch nicht alle israelischen Geiseln freigekommen sind. Warum?
Publiziert: 01.12.2023 um 09:16 Uhr
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Aktualisiert: 01.12.2023 um 11:56 Uhr
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Heftige Kämpfe erschüttern am Freitagmorgen den Gazastreifen.
Foto: AFP
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Chiara SchlenzAusland-Redaktorin

Genau sieben Tage. So lange hat die Feuerpause zwischen dem israelischen Staat und der Terrororganisation Hamas, die den Gazastreifen kontrolliert, gehalten. Freitagmorgen, sechs Uhr, wurde sie beendet. Freitagmorgen, sieben Uhr, wurden die Kämpfe im Gazastreifen wieder aufgenommen. Was ist passiert? Blick liefert dir die wichtigsten Antworten.

Wieso wurde die Feuerpause nicht mehr verlängert?

Der Waffenstillstand zwischen Israel und der Hamas schien am Freitag ausgelaufen zu sein. Es gab keine unmittelbaren Anzeichen für eine Einigung über eine weitere Verlängerung. Laut israelischer Seite hat sich die Hamas nicht an die Rahmenbedingungen des Deals gehalten. 

Israelische Beamte haben wiederholt erklärt, dass die Hamas täglich zehn israelische Frauen und Kinder freilassen muss. Doch die Hamas liess am Donnerstag nur acht Geiseln frei, darunter zwei Minderjährige und sechs Frauen. Die Hamas behaupten, dass sie keine Frauen und Kinder mehr finden – und boten stattdessen ältere Personen an. Am Donnerstagnachmittag wurden zwei israelisch-russische Doppelbürger freigelassen. 

Für Israel galt dies aber als Nichteinhaltung der Abmachung. Denn Israel hat gefordert, dass die Hamas Frauen und Kinder lebend freilässt, bevor sie zu anderen Geiselgruppen – ältere Menschen und Männer – übergeht.

Die Hamas habe zudem gegen die Feuerpause verstossen und auf israelisches Gebiet geschossen, begründet die israelische Armee (IDF) den erneuten Angriff auf den Gazastreifen. Sie hatte kurz vor Ablauf der Frist für die Feuerpause nach eigenen Angaben einen mutmasslichen Raketenangriff aus dem Gazastreifen abgewehrt. Anschliessend wurden mehrere Angriffe aus dem abgeriegelten Gebiet Richtung Israel gemeldet, die nicht abgefangen worden seien.

Wie viele israelische Geiseln sind noch in Gaza?

Während der siebentägigen Kampfpause wurden 80 Israelis – vor allem Frauen und Kinder, von denen einige die doppelte Staatsbürgerschaft besitzen – und weitere 24 ausländische Staatsangehörige freigelassen. Ein weiterer israelischer Doppelbürger wurde auch ausserhalb der vereinbarten Vereinbarung freigelassen. Stand Donnerstag werden also noch rund 150 Geiseln von der Hamas in Gaza festgehalten.

Bis Donnerstag waren 240 Palästinenser aus israelischen Gefängnissen freigelassen worden, vor allem Frauen und Minderjährige. Etwa 7000 Palästinenser sind in Israel inhaftiert, ein Drittel davon sind Mitglieder der Hamas. 559 verbüssen lebenslange Haftstrafen wegen Mord an Israelis. Hinzu kommen etwa 130 Terroristen, die am 7. Oktober in Israel gefasst wurden. 

Wird es wieder eine Feuerpause geben?

Vielleicht. Eine Stunde nach Ablauf der Waffenruhe um sieben Uhr (Ortszeit) hatte keine der Hauptbeteiligten – Hamas, Katar, Israel, die USA oder Ägypten – öffentlich ein Scheitern der Gespräche erklärt. Wie der amerikanische Sender CNN unter Berufung auf eigene Quellen berichtet, sollen die Verhandlungen weitergehen. Allerdings werden die erneut heftigen Kämpfe ein solches Vorhaben wohl erschweren.

Wo wird aktuell gekämpft?

Nach Angaben des von der Hamas kontrollierten Innenministeriums in Gaza haben israelische Militärfahrzeuge im Nordwesten des Gazastreifens geschossen. In einer Erklärung des Ministeriums hiess es ausserdem, dass israelische Flugzeuge über dem Gebiet unterwegs seien.

Der arabische Fernsehsender «Al Jazeera» berichtete unter Berufung auf Augenzeugen von schweren Kämpfen in der Stadt Gaza und anderen Gebieten im Norden des Gazastreifens. Im Zentrum des Gazastreifens gebe es nahe der Flüchtlingslager Nuseirat und Bureidsch zudem Panzerbeschuss, hiess es. Die britische BBC meldete zudem unter Berufung auf die Hamas Luftangriffe auch im Süden des Gazastreifens. Eigene Quellen hätten dies bestätigt, berichtete der britische Sender.

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