Die Mutter des dringend tatverdächtigen CEO-Killers Luigi Mangione (26) will gewusst haben, dass ihr Sohn zu extremen Taten fähig war.
Nur wenige Tage vor seiner Verhaftung wegen des Mordes am UnitedHealthcare-CEO Brian Thompson (†50) hatte Kathleen Mangione in einem Polizeiverhör den Geisteszustand ihres Sohnes angedeutet.
Die Mutter des landesweit Gejagten habe sich nicht überrascht gezeigt, dass ihr Luigi eine solche Tat begehen könnte. Das sagte der Chef der New Yorker Polizei-Detektive, Joseph Kenny, am Dienstag während einer Pressekonferenz in Manhattan.
Mutter versuchte Sohn nicht zu beschützen
Kathleen Mangione habe den Detektiven nicht auszureden versucht, dass das ihr Sohn sei, als man ihr Fahndungsfotos vorlegte und den Mordverdacht äusserte: «Sie deutete nicht an, dass es ihr Sohn auf dem Foto war», so Kenny. «Aber sie sagte, dass es etwas sein könnte, das sie ihn tun sehen könnte.»
Kathleen Mangione will laut Verhörprotokoll gewusst haben, dass ihr Sohn wütend auf das Gesundheitswesen war und dass er zu extremen Massnahmen fähig war, um sein Verbrechen zu begehen.
Vermisst Gemeldeter war Todesschütze
Tage vor dem Verhör hatte sie Luigi noch als vermisst gemeldet. Nach der Tat war ihr Sohn untergetaucht und auf der Flucht. Wie sich herausstellte, hatte das FBI die Mutter des Flüchtigen in Kalifornien kontaktiert – und ihr mitgeteilt, dass der Verdächtige eine gewisse Ähnlichkeit mit ihrem Sohn habe. Das war am Tag, bevor Luigi Mangione wegen Mordes an Thompson in einem McDonald's in Pennsylvania verhaftet wurde.
Damit hatte die Polizei in San Francisco dem FBI den entscheidenden Hinweis gegeben: Mangione war in der Metropole an der Pazifikküste als vermisst gemeldet worden. Bei dem mutmasslichen Schützen und dem vermissten 26-Jährigen handelte es sich um ein und dieselbe Person.
«Geister»-Tatwaffe aus 3D-Drucker
Am Dienstag wurde Luigi Mangione in New York wegen Mordes und einer «terroristischen Tat» angeklagt. Staatsanwalt Alvin Bragg (51) erklärte, die Tat sei eine «Tötung, die Terror auslösen sollte». Mangione droht lebenslange Haft. Er wehrt sich gegen seine Überstellung von Pennsylvania nach New York und soll am Donnerstag vor Gericht erscheinen.
Mangione wird auch wegen illegalen Waffenbesitzes beschuldigt. Bei der Tatwaffe handelt sich um eine mit einem 3D-Drucker hergestellte «Geisterwaffe». Staatsanwalt Bragg warnte vor der zunehmenden Verbreitung solcher Waffen. Sie haben keine Seriennummern und sind nicht rückverfolgbar.
Mangione hatte sein Opfer mit zwei Schüssen getötet – einem in den Rücken, einem ins Bein.