Grosse Verluste auf dem Schlachtfeld
Putin lässt Sperma von seinen Soldaten einfrieren

Wer in den Krieg zieht, wird kaum überleben. Das scheint die Devise vieler russischer Reservisten zu sein. Darum lassen sie nun ihr Sperma einfrieren.
Publiziert: 30.12.2022 um 11:13 Uhr
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300'000 russische Reservisten mussten in den Krieg gegen die Ukraine ziehen.
Foto: keystone-sda.ch
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Chiara SchlenzAusland-Redaktorin

Russische Reservisten, die in den Krieg gegen die Ukraine eingezogen werden, kehren möglicherweise nicht lebend zurück. Umso mehr kümmern sie sich vor ihrer Abreise um die Versorgung ihrer Familien – und um ihren zukünftigen Nachwuchs.

Dafür finanziert die Regierung jetzt eine besondere Massnahme: Soldaten können kostenlos ihr Sperma einfrieren lassen, wie der Leiter der russischen Anwaltsvereinigung, Igor Trunow, in einem Gespräch mit der staatlichen Nachrichtenagentur Tass erklärte. Er selbst vertritt die Männer, die das tun wollen.

Im Detail ermögliche das russische Gesundheitsministerium «die kostenlose Konservierung und Aufbewahrung von Keimzellen von Bürgern, die für die Teilnahme an der militärischen Spezialoperation mobilisiert wurden, durch die Finanzierung aus Haushaltsmitteln», so Trunow. Laut russischen Medienberichten stieg in den letzten Wochen die Nachfrage nach Spermabanken bei Russen im Zuge der Mobilmachung stark an.

Schon über 100'000 Tote und Verletzte

Die Todesangst der russischen Soldaten scheint auf jeden Fall berechtigt. Nach zehn Monaten Krieg sollen laut Ukraine-Präsident Wolodimir Selenski 100'000 Russen verletzt oder getötet worden sein. Auch Schätzungen der USA gehen von jeweils 100'000 Gefallenen und Verwundeten auf beiden Seiten aus.

Der Kreml dementiert die ukrainischen Zahlen vehement. Im September waren nach offiziellen Angaben 6000 russische Militärangehörige getötet worden. Wie Watson schreibt, spricht der russische Ableger der BBC von rund 9300 getöteten russischen Soldaten. Die Angaben zu den Verlusten Russlands lassen sich allerdings nicht unabhängig prüfen. (chs)

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