«Tatverdächtige stammen aus dem Bekanntenkreis des Opfers»
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Staatsanwalt zu Fall Luise F.«Tatverdächtige stammen aus dem Bekanntenkreis des Opfers»

«Wir sind unendlich traurig»
Freunde nehmen Abschied von Luise

Nach dem Tod der Schülerin Luise F. im deutschen Freudenberg haben die Angehörigen eine Todesanzeige veröffentlicht. Nächste Woche finden zwei Gedenkfeiern statt.
Publiziert: 18.03.2023 um 12:22 Uhr
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Aktualisiert: 18.03.2023 um 17:47 Uhr
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Viel zu früh aus dem Leben gerissen: Luise wurde nur 12 Jahre alt.
Foto: Zvg

Der Schmerz über den Tod von Luise F. (†12) ist unendlich. Mit bewegenden Worten verabschiedet sich die Familie nun in einer Todesanzeige in der «Siegener Zeitung» von dem Mädchen. Dies berichtet Bild.de.

Auf der Todesanzeige ist auch ein Foto von Luise abgedruckt. Das Mädchen sieht glücklich aus. Ihr blondes Haar weht im Wind. «Trauer kann man nicht sehen, nicht hören – man kann sie nur fühlen», schreiben die Eltern. Unterhalb von Geburts- und Todesdatum steht Herzzerreissendes: «Es gibt keine Worte, um das Unbegreifliche zu begreifen. Für uns steht die Welt still.»

In der Kirche von Freudenberg liegt seit Tagen ein Kondolenzbuch aus. Inzwischen gibt es viele Einträge. Freunde und Bekannte nehmen so Abschied von Luise, die als Liese bekannt war, wie die «Bild» weiter schreibt. «Ich vermisse dich unglaublich und denke jeden Tag an dich», schreibt ein Mädchen. Luise sei die beste Freundin, «die man sich nur vorstellen konnte».

Eine Gruppe von Freunden schreibt: «Deine offene, quirlige, lustige und herzliche Art – in deiner Anwesenheit und Ausstrahlung konnte niemand traurig sein. Wir sind unendlich traurig und erschüttert.» In einem anderen Beitrag wird Luise als liebes, fürsorgliches Mädchen beschrieben. Sie habe sich ständig um alle gekümmert.

Von Freundinnen erstochen

Luise F. wurde vor einer Woche gewaltsam aus dem Leben gerissen – durch zwei Schülerinnen im Alter von 12 und 13 Jahren aus ihrer eigenen Klasse. Sie erstachen das Mädchen nach einem Besuch auf dem Heimweg. Am Tag darauf fanden Polizisten Luises Leiche. Sie war mit zahlreichen Messerstichen übersät.

Die Täterinnen sind geständig. Luise und die beiden Mädchen sollen Berichten zufolge eigentlich beste Freundinnen gewesen sein. Morgens trafen sich die Kinder demnach im Schulbus, nach dem Unterricht in der gemeinsamen Klasse an der Gesamtschule waren sie auch am Nachmittag unzertrennlich. Doch Luise wurde von den zwei Mitschülerinnen offenbar gemobbt und soll sich einem Erwachsenen anvertraut haben. Dafür nahmen die Freundinnen möglicherweise Rache.

Den Mädchen wird vorgeworfen, sie hätten die Tat vertuschen wollen. Von der Tatwaffe fehlt immer noch jede Spur.

Bitte um Zurückhaltung

Am Mittwoch soll in der Evangelischen Kirche in Freudenberg eine Gedenkfeier stattfinden. Nach dem Wunsch der Angehörigen soll daran nur das engste persönliche Umfeld teilnehmen. «Wir bitten sehr um Verständnis, dass Familie und Freunde Luise dort in Ruhe auf ihrer letzten Reise begleiten möchten», heisst es in der Traueranzeige.

An Luises Schule, der Esther-Bejarano-Gesamtschule, gibt es ebenfalls die Möglichkeit, sich vom Kind zu verabschieden. Der zeitgleich stattfindende Gottesdienst soll als Audiostream dorthin übertragen werden. (noo/jmh)

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