Seit Mittwochmorgen brennt das Containerschiff «Fremantle Highway» in der Nordsee. Jetzt kommt heraus: Der Flammen-Frachter gehört derselben Reederei wie die «Ever Given» – der Mega-Frachter, der im März 2021 den Suezkanal blockierte. Das berichtet «Bild».
Die Blockade hatte den internationalen Schiffsverkehr massiv gestört und einen Schaden in Milliardenhöhe verursacht. Die Mega-Panne und die anschliessende Bergung erregten weltweite Aufmerksamkeit. In der Schweiz kam es deshalb zu Lieferengpässen, vor allem im Elektronikbereich.
Brennt der Flammen-Frachter noch tagelang?
Das japanische Unternehmen Shoei Kisen vermietet die ganz grossen Pötte. Die Japaner verfügen über rund 150 Schiffe, die sie an andere grosse Reedereien vermieten.
Nach der Suezkanal-Blockade forderte der Kanal-Eigentümer von Shoei Kisen Schadenersatz in Höhe von 916 Millionen Dollar. Mehr als eine Million Kubikmeter Sand und Schlamm wurden um das blockierte Schiff herum entfernt. Rund um die Uhr wurde daran gearbeitet, sowohl den Bug als auch das Heck des Schiffes zu befreien. Wie viel die Reederei am Ende tatsächlich an Schadenersatz zahlte, ist nicht bekannt.
Nun die nächste Katastrophe an einem Frachter-Hotspot! Auch das Gebiet von Ameland in der Nordsee ist laut «De Telegraaf» eine der meistbefahrenen Schifffahrtsrouten der Welt. Jährlich verkehren dort der Zeitung zufolge 260'000 Schiffe, was mehreren hundert Schiffen pro Tag entspricht.
Ein Ende des Flammen-Infernos auf der «Fremantle Highway» ist noch nicht absehbar. Die Küstenwache fürchtet, das Feuer könnte noch tagelang auf dem Frachter wüten. Der Brand war mitten in der Nacht ausgebrochen, hatte einen Grossteil der Besatzung im Schlaf überrascht. Die «Fremantle Highway» war auf dem Weg vom deutschen Bremerhaven nach Port Said in Ägypten. Sie hat knapp 3000 Autos geladen.
Umweltkatastrophe droht
Als wäre der Mega-Brand nicht schon genug, droht eine Umweltkatastrophe, sollte der Frachter sinken. Die Sorge ist, dass Treibstoff und die Ladung ins Meer und auf den Meeresboden gelangen könnten. «Natürlich sind wir, wie alle, besorgt», sagte die Ökologin Ellen Kuipers von der Umweltschutzorganisation Waddenvereniging der AFP.
Die Löscharbeiten gestalten sich ausserordentlich schwierig. «Wenn viel Wasser an Bord kommt, wirkt sich das auf das Schiff aus», teilte ein Sprecher der Küstenwache mit. Ein Sinken soll aufgrund der möglichen Umweltschäden unbedingt verhindert werden. Solange das Schiff noch brennt, kann es nicht abgeschleppt werden.