Eskortiert von russischer Marine
Hilfsgüter-Frachter kehrt mit schweren Waffen aus Syrien zurück

In Syrien wurde ein russisches Frachtschiff mit Kriegsmaterial beladen, das wohl in die Ukraine transportiert werden soll. Nur wenige Wochen zuvor war das gleiche Schiff auf humanitärer Mission unterwegs.
Publiziert: 05.03.2023 um 21:16 Uhr
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Das Frachtschiff Sparta IV hat den Bosporus passiert.
Foto: Yörük Işık

Jeden Tag wird im Ukraine-Krieg tonnenschweres Kriegsmaterial zerstört. Vor allem Russland soll schwere Verluste einfahren – nicht zuletzt wegen der präzisen Waffen, die der Westen der Ukraine fortlaufend liefert.

Nun soll Russland für den Krieg neue Militärausrüstung in die Ukraine schaffen wollen. Das berichtet Naval News. Demnach sei das russische Frachtschiff Sparta IV in Syrien mit neuem Kriegsmaterial beladen worden. Der Frachter soll, begleitet von Schiffen der russischen Marine, ins Mittelmeer ausgelaufen sein.

Türkei lässt Frachter passieren

Gemäss russischen Angaben war der Frachter nur wenige Wochen zuvor auf einer humanitären Mission unterwegs. Nach den verheerenden Erdbeben in der Türkei und Syrien soll er Hilfsgüter an Syrien geliefert haben. Kurze Zeit später transportiert das gleiche Schiff jetzt Kriegsgerät in Richtung Ukraine.

Die Türkei hat die Wasserstrasse zwischen dem Mittelmeer und dem Schwarzen Meer für russische Kriegsschiffe gesperrt. Die Sparta IV ist jetzt im Schwarzen Meer aufgetaucht. Mit Kriegsmaterial beladene Frachter lässt die Türkei augenscheinlich also weiterhin passieren. Fotos zeigen, wie der Frachter in der Dunkelheit der Nacht den Bosporus in Istanbul passiert.

Der Bosporus gehört zum türkischen Hoheitsgebiet und wurde nach Kriegsausbruch von der Türkei, die Teil der Nato ist, für russische Kriegsschiffe gesperrt. Inzwischen soll Russland stattdessen mit Frachtern Kriegsmaterial in die Ukraine schaffen.

Schifffahrtsunternehmen von USA sanktioniert

Das Schiff soll gemäss Informationen von Naval News am Hafen von Noworossijsk in Russland entladen werden. Von dort wird die Militärausrüstung dann weiter an die Front transportiert.

Das Frachtschiff Sparta IV ist eines von vier Schiffen, die zum russischen Schifffahrtsunternehmen SC South LLC gehören. Dieses soll bereits seit Kriegsausbruch für die Beförderung von Kriegsmaterial zuständig sein. Bereits kurz nach der Invasion setzte die US-Regierung das Unternehmen deshalb auf die sogenannte Liste der Specially Designated Nationals. Dabei handelt es sich um eine amerikanische Sanktionsliste, auf der auch Diktatoren und Drogenhändler zu finden sind.

Raketen auf gleichem Weg transportiert

Die Sparta IV soll nicht das erste russische Frachtschiff sein, das von Tartus in Syrien den gesperrten Bosporus passiert und Kriegsgeräte nach Noworossijsk bringt. Bereits im August 2022 soll ein Frachter russische S-300-Luftabwehrraketen auf demselben Weg an den gleichen Zielort gebracht haben.

Welche Art von Militärausrüstung sich an Bord der Sparta IV befand, ist unklar. Es dürfte jedoch schweres Gerät gewesen sein, da Frachter üblicherweise nicht von der Marine begleitet werden. (obf)

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