Auf einen Blick
- Frau in Tschechien monatelang im Keller gefangen und gefoltert, Flucht gelungen
- Täter ist vorbestraft und hielt zuvor schon eine Frau gefangen
- Opfer trug Metallfessel um Hals, bis zu 12 Jahre Haft drohen
Sie war verängstigt, verdreckt und trug eine Metallfessel um den Hals, als sie mitten in der Nacht Hilfe suchend an die Türen von Nachbarn hämmerte. Eine Frau (27) wurde in Tschechien, etwa 60 Kilometer von der deutschen Grenze entfernt, seit November in einem Keller festgehalten und gefoltert. Vergangene Woche gelang ihr die Flucht.
«Sie hatte keine Haare und eine dicke Kette mit einem riesigen Schloss um den Hals, sie war nur noch Haut und Knochen», sagt eine Anwohnerin gegenüber der tschechischen Zeitung «Mladá fronta Dnes». Laut der Zeugin soll der Täter der Frau den Kopf rasiert und das Essen verwehrt haben. «Er hat sie nackt ausgezogen, angekettet, geschlagen, vergewaltigt und ihr andere verrückte Dinge angetan.»
Täter ist vorbestraft
Die Nachbarn befreiten die Frau mit einem Bolzenschneider von der Eisenkette um ihren Hals, bevor medizinische Hilfe eintraf. Die Überlebende erklärte, sie sei an ein schweres Bett gefesselt gewesen und habe es geschafft, die Kette herauszuziehen und durch ein Fenster zu fliehen.
Beim Täter handelt es sich gemäss Berichten um den vorbestraften Karel N.* (40). Der LKW-Fahrer soll sein Opfer gekannt und zu sich gelockt haben. Besonders schockierend: N. hielt 2021 schon einmal eine junge Frau gefangen. Er wurde jedoch auf Bewährung freigelassen. Nun sitzt er in Untersuchungshaft. Ihm drohen bei einer Verurteilung bis zu zwölf Jahre Gefängnis.
Elektrohalsband versetzte ihr Stromschläge
Sein erstes Opfer lockte N. unter dem Vorwand eines Fotoshootings in einen Hinterhalt. Fotos habe der Mann zwar gemacht, erklärt die Frau gegenüber «Seznam Zpravy». Doch als sie gehen wollte, versperrte N. ihr den Weg. Er legte sie ihren Angaben zufolge in Ketten, schlug und vergewaltigte sie. «Ich trug ein Elektrohalsband, das mir Stromschläge versetzte.»
Auch dem ersten Opfer gelang schliesslich die Flucht. Bis heute lebt die Frau in Angst. «Ich kann nicht glauben, dass er das jemand anderem angetan hat. Es ist schrecklich», sagt sie der Zeitung.
* Name bekannt