Auf einen Blick
- Ermittler suchen nach Ursachen der verheerenden Waldbrände in Los Angeles
- Vier Theorien im Fokus: Brandstiftung, unachtsame Wanderer, brennender Strommast, Schwelbrand
- Mindestens 27 Tote und mehr als 12'000 zerstörte Häuser durch die Feuer
Ermittler suchen fieberhaft nach den Ursachen der verheerenden Waldbrände in Los Angeles. Zwei Orte stehen dabei im Zentrum der Untersuchungen: der beliebte Wanderweg durch den Temescal Canyon im Westen von Los Angeles und die San-Gabriel-Berge im Norden der Kleinstadt Altadena. Dort nahmen die tödlichen Feuerwalzen ihren Anfang.
In beiden Gebieten durchkämmen Ermittler Schluchten und Wege, untersuchen Steine, Flaschen, Dosen — alles, was Hinweise auf den Ursprung der Waldbrände geben könnte. Das berichtet die BBC.
Denn die Einheimischen, die teilweise alles verloren haben, wollen verzweifelt wissen: Wie sind diese Brände entstanden? Und wer ist für die mindestens 27 Toten und mehr als 12'000 zerstörten Häuser verantwortlich? Vier Theorien stehen im Fokus der Ermittlungen.
Brandstiftung
Etwa die Hälfte aller Buschbrände in Los Angeles werden absichtlich gelegt. «Wir hatten in der Region L.A. County fast gleichzeitig zahlreiche Brände, was uns zu der Annahme veranlasst, dass diese Brände vorsätzlich gelegt wurden», sagt der Feuerwehrchef des Los Angeles County, Anthony Marrone, gegenüber der BBC.
Unachtsame Wanderer
Eine Wandergruppe erlebt auf Social Media eine regelrechte Hetzjagd. Sie filmten am 7. Januar 2025 die ersten Rauchwolken des Palisades-Feuers, als sie im Temescal Canyon wanderten. «Alter, das ist genau da, wo wir gestanden haben», ruft eine Person in dem Video. Internetnutzer gaben der Gruppe schnell die Schuld an dem Brand, da sie sich bei Ausbruch des Feuers in unmittelbarer Nähe befanden. Die Wanderer beteuern jedoch ihre Unschuld. Und die Ermittler haben demnach Kenntnis von dem Video.
Brennender Strommast
Ebenfalls im Verdacht: Energieversorger. In der Woche, seitdem das Eaton-Feuer ausbrach, wurden bereits mindestens fünf Klagen gegen den Stromversorger «Southern California Edison» eingereicht. Doch das Unternehmen weist jegliche Schuld von sich. Die Ermittler untersuchen nun abgebrannte Strommasten und prüfen, ob der Stromversorger seine Anlagen ordnungsgemäss abgeschaltet hatte.
Schwelbrand und Santa-Ana-Winde
Die letzte Theorie: Am 1. Januar 2025 brach ein kleines Feuer aus. Das soll nie ganz gelöscht worden, sondern sechs Tage später bei auffrischenden Santa-Ana-Winden sogar wieder aufgeflammt sein. Anthony Marrone wies diese Spekulationen jedoch zurück. «Ich glaube das nicht», sagte der Feuerwehrchef gegenüber der BBC. «Ich glaube, dass eine Woche zu lang ist, damit sich ein Feuer, das nicht vollständig eingedämmt war, wieder ausbreiten kann.» Er räumt zwar ein, dass solche Vorfälle vorkommen, diese jedoch selten sind.