Luftaufnahmen zeigen Ausmass der Zerstörung
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Brände in Los Angeles:Luftaufnahmen zeigen Ausmass der Zerstörung

Alte Glutnester und Winde könnten verhängnisvolle Kombi geworden sein
Löste Brand vom Silvesterabend das Palisades-Feuer aus?

Die Ursache des grössten Feuers in Los Angeles ist nach wie vor ungeklärt. Eine Theorie: Ein am Silvesterabend gelöschter Brand könnte wiederaufgeflammt sein. Eine Analyse der Washington Post zeigt, dass das neue Feuer in der Nähe des alten ausbrach.
Publiziert: 10:20 Uhr
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Aktualisiert: 10:38 Uhr
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Noch ist unklar, wie das erste und bisweilen flächenmässig grösste Feuer ausgebrochen ist.
Foto: keystone-sda.ch

Auf einen Blick

  • Waldbrand in Los Angeles könnte von Feuer am Silvesterabend stammen – Behörden untersuchen Zusammenhang
  • Anwohner kritisieren langsame Reaktion der Feuerwehr beim zweiten Brand
  • Schadensschätzungen reichen von 60 bis 130 Milliarden Dollar
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.

Nach wie vor wüten im Raum Los Angeles die Flammen – und Entwarnung ist nicht in Sicht. Während die Behörden von Los Angeles zunehmend in die Kritik geraten, nicht genug auf die Brände vorbereitet gewesen zu sein, warnen Klimaexperten bereits vor weiteren Katastrophen dieser Art. Hinzu kommt die Frage: Wo nahm eine der grössten Katastrophen in der jüngeren US-Geschichte ihren Anfang?

Nun gibt es eine erste Theorie: Möglicherweise hat das zeitlich erste Feuer des Infernos seinen Ursprung in einem früheren Feuer vom Silvesterabend. Wie die «Washington Post» berichtet, deuten Fotos, Videos und Satellitenbilder darauf hin, dass das Palisades-Feuer in der Nähe eines alten Brandherds entstand.

Laut Funksprüchen der Feuerwehr startete Palisades-Feuer «sehr nahe der Stelle des letzten Brandes an Silvester». Experten erklären, dass Glutnester tagelang unbemerkt schwelen und bei Wind wieder aufflammen können. Die Behörden untersuchen jetzt, ob der Silvester-Brand tatsächlich wieder aufgeflammt ist.

Kritik auch am Einsatz der Feuerwehr

Anwohner kritisierten unterdessen, dass die Feuerwehr beim Ausbruch der Feuer am 8. Januar deutlich langsamer reagierte als beim ersten Feuer an Silvester. Funksprüche bestätigen diese Einschätzung. Die ersten Einsatzkräfte sollen den Brandort erst 25 Minuten nach Ausbruch des Feuers erreicht haben. Zu diesem Zeitpunkt hatte sich der Brand bereits auf 4 Hektar ausgebreitet und drohte auf Wohngebiete überzugreifen.

Der Anwohner Michel Valentine schildert: «Lange Zeit sah ich weder Polizei noch Feuerwehr, weder am Boden noch in der Luft. Ich war enttäuscht, denn das zweite Feuer breitete sich so schnell aus und niemand war da.»

Einige Bewohner erwägen nun Klagen. Die Schadensschätzungen reichen von 60 bis 130 Milliarden Dollar. Die Ermittlungen zur Brandursache könnten jedoch noch Wochen oder gar Monate dauern.

Ermittlungen sind in vollem Gange

Die Feuerwehr verteidigt ihr Vorgehen. Laut Hauptmann Adam VanGerpen sei es nicht üblich, ein Brandgebiet tagelang zu überwachen – schon gar nicht eine Woche später.

Für die Betroffenen ist das ein schwacher Trost. Valentine verlor zwei Häuser und wurde beim Löschen verletzt. Er fühlt sich getäuscht: «Ich wurde in falscher Sicherheit gewiegt. Das erste Feuer betraf mich nicht und wurde schnell gelöscht. Ich dachte, dasselbe würde diesmal passieren, aber ich lag falsch.»

Die Ermittlungen zur genauen Brandursache laufen auf Hochtouren. Neben der Feuerwehr sind auch FBI und die Strafverfolgungsbehörde ATF vor Ort. Ob tatsächlich ein wieder aufgeflammter Brand oder andere Faktoren wie Brandstiftung oder defekte Stromleitungen verantwortlich sind, muss nun geklärt werden.

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