Auf einen Blick
- Los Angeles brennt, Bürgermeisterin Bass unter Druck wegen Abwesenheit in Ghana
- Feuerwehrchefin beklagt Personalmangel und Budgetkürzungen bei der Brandbekämpfung
- Mindestens elf Todesopfer und ganze Stadtviertel zerstört durch Grossbrand
Los Angeles steht in Flammen, und die örtliche Bürgermeisterin Karen Bass (71) gerät unter Druck. Diese befand sich während des Infernos nämlich nicht in Los Angeles, sondern nahm im Auftrag von Noch-Präsident Joe Biden (82) an der Amtseinführung des ghanaischen Präsidenten teil, obwohl der Wetterdienst bereits vor gefährlichem Feuerwetter gewarnt hatte. Bei ihrer Rückkehr aus Ghana wurde Bass nun für ihre Abwesenheit scharf kritisiert.
Die Katastrophe in L.A. hat mindestens elf Todesopfer gefordert und ganze Stadtviertel zerstört. Viele fragen sich: Hat die Stadtverwaltung versagt?
Bei ihrer ersten Pressekonferenz nach der Rückkehr wirkte Bass sichtlich belastet. Sie betonte, von Anfang an das Krisenmanagement geleitet zu haben. Doch es gab Pannen: chaotische Evakuierungen, irreführende Alarmmeldungen und Probleme mit der Wasserversorgung.
«Wir haben nicht genug Feuerwehrleute»
Ein leeres Wasserreservoir oberhalb von Pacific Palisades sorgte für zusätzliche Kritik. Dieses wurde laut verschiedenen Medienberichten für Reparaturarbeiten geleert, würde sonst aber knapp 440 Millionen Liter Wasser fassen – Experten bezweifeln jedoch, ob ein volles Reservoir den entscheidenden Unterschied gemacht hätte. «Hätte es geholfen? Ja, bis zu einem gewissen Grad. Hätte es den Tag gerettet? Ich glaube nicht», meinte ein früherer Geschäftsführer des Wasserversorgers gegenüber der «Los Angeles Times».
Feuerwehrchefin Kristin Crowley klagte derweilen über Personalmangel und Budgetkürzungen. So seien wichtige Posten zusammengestrichen worden, darunter zivile Stellen und das Überstundenbudget. Crowley warnte vor den Folgen: «Wir können den jetzigen Zustand nicht länger aufrechterhalten. Wir haben nicht genug Feuerwehrleute», sagte sie CNN.
Bass widersprach und erklärte, es gebe keine Kürzungen, «die sich auf die Situation ausgewirkt hätten, mit der wir in den vergangenen Tagen zu kämpfen hatten». Sie argumentiert, dass selbst mit mehr Personal und Ressourcen die Brände kaum zu kontrollieren gewesen wären.
Wasserversorgungssystem nicht für Extremsituationen ausgelegt
Die Feuerwehr kämpfte nicht nur gegen die Flammen, sondern auch gegen technische Probleme. Beim Palisades Fire und dem Eaton Fire nördlich von Pasadena gab es Schwierigkeiten mit dem Löschwasser. Der Druck war zu schwach oder die Hydranten versiegten ganz. Das Wasserversorgungsunternehmen verteidigte sich damit, dass das System nicht für eine solche Extremsituation ausgelegt sei.
Die genauen Umstände der Budgetkürzungen bei der Feuerwehr sind umstritten. Laut Medienberichten wurde das Budget nach Abschluss von Tarifverhandlungen sogar aufgestockt. Dennoch beklagt Feuerwehrchefin Crowley konkrete Einschnitte, die die Einsatzfähigkeit beeinträchtigen.
Wiederaufbau einer «traumatisierten Stadt»
Die Bürgermeisterin verspricht eine gründliche Aufarbeitung des Krisenmanagements, sobald die akute Gefahr gebannt ist. Sie weiss, dass ihre Amtszeit nun neu definiert wird. Statt der Bekämpfung der Obdachlosigkeit steht jetzt der Wiederaufbau «einer traumatisierten Stadt» im Fokus.
Die Kritik an Bass' Führung wächst derweilen. Ihr ehemaliger Wahlgegner Rick Caruso ätzte im lokalen Fernsehen: «Wir haben eine Bürgermeisterin, die nicht im Lande ist, und wir haben eine Stadt, die brennt.» Auch Tech-Milliardär Elon Musk und zahlreiche Hollywood-Prominente schlossen sich den Kritikern an.
Bass betont Notwendigkeit zur Einigkeit
Bass steht nun vor der Herausforderung, das Vertrauen der Bürger zurückzugewinnen und gleichzeitig den Wiederaufbau zu organisieren. Sie betont die Notwendigkeit von Einigkeit: «Wir werden diejenigen zurückweisen, die versuchen, uns zu spalten und Falschinformationen zu verbreiten.»
Experten warnen, dass solche Extremwetterereignisse durch den Klimawandel häufiger werden könnten. L.A. muss sich besser wappnen. Die Modernisierung der Infrastruktur, insbesondere der Wasserversorgung und des Brandschutzes, wird eine zentrale Aufgabe sein.
Trotz aller Kritik gibt es auch Stimmen, die zur Besonnenheit mahnen. Die Dimensionen dieser Katastrophe seien beispiellos gewesen. Nun sei der Moment für Zusammenhalt und gegenseitige Unterstützung. Die wahre Stärke von L.A. werde sich im Wiederaufbau zeigen.