«Unsere Gemeinde wurde dem Erdboden gleichgemacht – bis zur Unkenntlichkeit»
Brandopfer von L.A. bitten im Netz um Spenden – die Solidarität ist gross

Familien haben in der Feuerhölle von Los Angeles fast alles verloren. Nun werden Spenden gesammelt, die beim Wiederaufbau helfen sollen. Ein Blick auf drei Schicksale.
Publiziert: 10.01.2025 um 22:29 Uhr
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Aktualisiert: 10.01.2025 um 22:31 Uhr
Auf der Spendenplattform Gofundme häufen sich Spendenaufrufe für Familien, die in den Feuern alles verloren haben. Die Solidarität ist gross.
Foto: Screenshot Gofundme
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Sandra MeierJournalistin News

Knapp 14'600 Hektare Fläche wurden bisher bei den verheerenden Bränden in Los Angeles verwüstet. Tausende Gebäude sind zerstört. Viele Betroffene sind plötzlich obdachlos. Doch die Solidarität ist gross. Auf der Spendenplattform Gofundme häufen sich Aufrufe, die Einblick in die Schicksale geben und die Familien beim Wiederaufbau ihres Zuhauses unterstützen sollen. Drei Beispiele.

Ihr Zuhause wurde dem Erdboden gleichgemacht

Liesl und Steve wollen ihren Kindern ein Gefühl von Normalität und Sicherheit zurückgeben.
Foto: Screenshot Gofundme

Liesel, ihr Mann Steve und die beiden Kinder haben ihr geliebtes Haus aus dem Jahr 1912 in Altadena beim Eaton-Feuer verloren. «Wir haben heute alles verloren: Garten. Geschichte. Kunst. Erinnerungen. Tausende Bücher. Die ganze Musik. Den sicheren Ort unserer Kinder», wird Liesel von Freunden der Familie auf Gofundme zitiert. Die Familie trauert nicht nur um ihr Haus und ihre Besitztümer, sondern auch um ihre Gemeinde. Diese sei «dem Erdboden gleichgemacht» worden – «bis zur Unkenntlichkeit».

Die Familie trauert um ihr Haus und ihre ganzen Besitztümer.
Foto: Screenshot Gofundme

Die grösste Sorge sei zurzeit, den Kindern ein Gefühl von Normalität und Sicherheit zurückzugeben. Eine Übergangslösung bietet ihnen nun etwa eine Woche ein Dach über dem Kopf. Was danach folgt, wissen sie nicht. Spenden in Höhe von insgesamt 12'500 Dollar sind bisher eingegangen.

Über 80-Jährige wollten den Rest ihres Lebens im Haus verbringen

Das verheerende Eaton-Feuer im Norden von Los Angeles hat auch das Zuhause von Madison Williams und ihrer Familie zerstört. Ausgerechnet an ihrem 29. Geburtstag. «Tragischerweise haben wir in einer einzigen Nacht sowohl mein Elternhaus als auch das Haus meiner Grosseltern verloren», schreibt Williams auf der Spendenplattform. 

Über 50 Jahre habe ihr Grossvater in seinem Haus gelebt. Williams Grosseltern sind heute über 80 Jahre alt. «Sie hatten gehofft, den Rest ihres Lebens in diesem Haus verbringen zu können.» Auf dem Bild, das sie dem Spendenaufruf beifügt, deutet nur der noch stehende Kamin darauf hin, dass hier einmal ein Haus stand. Fast 500 Unterstützende haben bereits insgesamt 41'400 Dollar gespendet.

Nur noch der Kamin deutet darauf hin, dass hier einmal ein Haus stand.
Foto: Screenshot Gofundme

Familie Strebes bezog ihr Haus erst 2023

Erst im Juni 2023 zogen die Strebes in ihr neues Eigenheim ein. Ihr ganzes Herzblut steckte Mutter Sacha, Vater Troy und Son Neon in den Umbau und die Renovation. «Es war ihr Zufluchtsort», schreiben Freunde auf Gofundme. 

Die Strebes wollten ihr Zuhause umbauen und renovieren.
Foto: Screenshot Gofundme

Doch nun haben sie nicht nur ihr Dach über dem Kopf verloren, sondern auch wertvolle Erinnerungsstücke. «Wer Sacha kennt, weiss, dass ihr Licht, ihre Empathie, ihr Gemeinschaftssinn und ihre Liebe zu Los Angeles keine Grenzen kennen», heisst es weiter. Das Spendenziel liegt bei 150'000 Dollar. Über 92'000 Dollar sind bereits zusammengekommen. Sie sollen auf der Suche nach einer vorübergehenden Unterkunft helfen, wichtige Besitztümer ersetzen und «die Stabilität geben, um sich von diesem unvorstellbaren Verlust zu erholen».

Auch sie haben nicht nur ihr Dach über dem Kopf verloren, sondern auch wertvolle Erinnerungsstücke.
Foto: Screenshot Gofundme
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