Donald Trump (74) will zum Schluss seiner Amtszeit den von ihm verhängten Reisebann für Europäer wieder kippen. Ab dem 26. Januar sollen Personen aus den Schengen-Staaten, darunter auch die Schweiz, mit einem negativen Coronatest wieder in die USA einreisen dürfen.
Doch Joe Biden (78), der am Mittwoch in Trumps Fussstapfen treten wird, ist dagegen. Seine Regierung kündigte an, die Trump-Verfügung nicht umzusetzen. Das medizinische Team der Regierung rate davon ab, die Beschränkungen aufzuheben.
«Das Verbot aller Reisen wird es nicht aufhalten»
Vor zehn Monaten sah das noch anders aus. Am 13. März 2020 twitterte Biden: «Eine Wand wird das Coronavirus nicht aufhalten. Das Verbot aller Reisen aus Europa – oder einem anderen Teil der Welt – wird es nicht aufhalten.»
Damals hatte US-Präsident Donald Trump einen zunächst 30-tägigen Einreisestopp aus Europa verhängt. Zur Begründung sagte er: «Die EU hat es versäumt, die gleichen Vorsichtsmassnahmen (wie die USA) zu treffen und Reisen aus China und anderen Krisenherden einzuschränken.» Das habe zu einer Ausbreitung des Virus auch in den USA geführt.
Biden kritisierte den Entscheid scharf und forderte stattdessen grossflächige, kostenlose Tests für das Coronavirus. Mit der Entwicklung der Pandemie folgt nun also die Kehrtwende. Dem Demokraten kann es nicht streng genug sein. «Tatsächlich planen wir, die Massnahmen im Bereich der öffentlichen Gesundheit im Zusammenhang mit internationalen Reisen zu verstärken, um die Verbreitung von Covid-19 weiter einzudämmen», schreibt die künftige Sprecherin des Weissen Hauses, Jen Psaki, auf Twitter.
Zahlreiche Twitter-User erinnern nun an den März-Tweet des gewählten Präsidenten und fordern Ausnahmen für Paare und Familien, die sich nun seit Monaten nicht mehr sehen konnten. (man)