Seit vier Monaten ist der US-Einreisestopp für Europäer in Kraft. Und es gibt derzeit keine Anzeichen, dass die Regierung um US-Präsident Donald Trump (74) bald wieder Touristen aus der Schweiz die Einreise erlauben wird. An einer Pressekonferenz am Montag im Weissen Haus äusserte sich Trumps Sprecherin Kalyleigh McEnany (32) dazu.
Sie begründet das Festhalten an der Massnahme mit Trumps Politik, Amerikas Interessen immer in den Vordergrund zu stellen. Ein Journalist hatte sie gefragt, wieso die Reisebeschränkungen beibehalten würden, obwohl die Pandemie in den USA inzwischen viel schlimmer sei als in Europa. «Das Argument ist, dass für uns Amerika immer an erster Stelle kommt», sagte McEnany. Eine weitere inhaltliche Begründung für das weitgehende Einreiseverbot für Menschen aus dem europäischen Schengen-Raum, Irland und Grossbritannien, gab sie nicht.
Tausende Auslandschweizer sitzen fest
Hunderttausende Schweizer Touristen, die jedes Jahr in den Vereinigten Staaten ihre Ferien verbringen, sind von Trumps Reisestopp betroffen. Die USA zählen seit Jahren zu den beliebtesten Reisezielen der Schweizer. Wann sie ihre Ferien nachholen können, ist unklar. Die grossen Tourismus-Anbieter haben bislang sämtliche Angebote bis und mit Anfang August abgesagt. Doch es scheint nur eine Frage der Zeit zu sein, bis weitere gebuchte Reisen verschoben oder storniert werden müssen.
Gute Nachrichten gibt es für die rund 90'000 Schweizer, die in Amerika leben. Sofern sie eine sogenannte Green Card besitzen, sind sie vom Einreisestopp ausgenommen. Bedeutet: Sie können für Besuche oder Ferien in die Schweiz reisen und jederzeit in die USA zurückkehren. Härter trifft es die Tausenden Schweizer mit einer befristeten Arbeitsgenehmigung. Sie müssen in den USA ausharren, wollen sie in absehbarer Zukunft wieder ihrer Arbeit in den Vereinigten Staaten nachgehen.
Die US-Regierung hatte den Einreisestopp Mitte März verhängt, als sich die Pandemie in Europa dramatisch zugespitzt hatte und die USA noch vergleichsweise wenig bekannte Infektionen hatten. Inzwischen hat die EU die USA wegen der dortigen Zuspitzung der Coronavirus-Pandemie ebenfalls mit Reisebeschränkungen belegt. (nim/SDA)
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