Baby Molly erblickte im Oktober 2020 das Licht der Welt. Als Embryo existiert es allerdings bereits seit 1992. Das Ungeborene war seither im National Embryo Donation Center in Knoxville (US-Bundesstaat Tennessee) eingefroren und aufbewahrt, berichtet «CNN».
Anfang des Jahres entschieden sich Mollys Eltern, Tina und Ben Gibson, dazu, ein zweites Kind zu bekommen. Das Embryo wurde der Mutter eingepflanzt und von ihr normal ausgetragen.
Eigenen Rekord gebrochen
Mit einem 28 Jahre alten Embryo bricht die Familie ihren eigenen Rekord. Denn drei Jahre zuvor kam ihre Tochter Emma zur Welt. Das Embryo des Mädchens war 24 Jahre lang eingelagert.
Molly ist ein kerngesundes Baby und die Eltern sind überglücklich. «Schon bei Emma waren wir so verliebt und glücklich, ein Baby zu haben. Mit Molly geht es uns jetzt genau so. Irgendwie lustig – schon wieder ein Weltrekord», sagt Mutter Tina zu «CNN».
In der Vergangenheit hatte die nun zweifache Mutter erfolglos versucht, auf natürlichem Weg schwanger zu werden. Mithilfe des Embrionen-Zentrums konnte sie nun beide ihrer Kinder selber austragen.
Das Zentrum lagert Embryonen, die von Patienten bei der In-vitro-Fertilisation (eine Form der künstlichen Befruchtung) nicht verwendet wurden. Kinderlose Familien, wie die Gibsons, können diese unbenutzten Embryonen dann adoptieren, wobei sie in die Gebärmutter der Frau übertragen werden.
Alter des Embryos nicht entscheidend
Das Alter des Embryos hatte Tina Gibson zunächst verunsichert. Sie machte sich Sorgen, dass sich dieser Umstand auf die Schwangerschaft auswirken würde. Die Geburten beider Mädchen zeugen nun vom Gegenteil.
«Das zeigt, dass die Technologie von damals die Möglichkeit schafft, Embryonen für eine Verwendung in einem späteren, unbestimmten Zeitrahmen aufzubewahren», sagt die Leiterin des Labors, Carol Sommerfelt. (man)