Im Jahr 2018 wurde der russische 28'000-Einwohner-Ort Gubacha in der Region Perm von einer schrecklichen Nachricht erschüttert: Ein Mann gestand den brutalen Mord an Tatjana M.* (†27). Zuvor hatte die Polizei eine Woche nach ihr gesucht.
Ihre Leiche zu finden, war allerdings ein Ding der Unmöglichkeit. Der Täter, Dimitri S.* (41), hatte Tatjana nach einem Streit erwürgt, den Körper der jungen Frau erst zerstückelt und dann mit einem Fleischwolf zerkleinert. Die Überreste der Buchhalterin warf er anschliessend in einen Fluss. 2019 wurde S. von einem Gericht zu elf Jahren Gefängnis verurteilt. Ausserdem wurde er dazu verdonnert, dem Vater und der Schwester des Ermordeten jeweils eine Million Rubel, umgerechnet rund 9300 Franken, zu zahlen.
Dimitri S. arbeitet inzwischen als Bauarbeiter
Nun behauptet die Mutter des Fleischwolf-Killers, dass ihr Sohn begnadigt worden sei. Das berichtet das russische Nachrichtenportal 59.ru. S., der im Zweiten Tschetschenienkrieg als Soldat gedient hatte, habe Ende vergangenen Jahres einen sechsmonatigen Vertrag bei der Söldnertruppe Wagner unterzeichnet und sei in den Krieg gegen die Ukraine gezogen, so Galina S.
Im April kehrte S. von der Front nach Russland zurück. Im Juni sei er von der russischen Regierung begnadigt worden. Jetzt lebt er demnach bei seiner Tante in Antrasit in der von Russland besetzten Region Luhansk in der Ostukraine, wo er als Bauarbeiter arbeiten möchte. Von seiner Haftstrafe hat er weniger als die Hälfte abgesessen. (nad)
* Namen bekannt