Mitte Juli sorgte ein Film des deutschen Recherche-Kollektivs STRG_F für Wirbel. Darin lachten Superreiche über Klimaaktivisten und zeigten, wie egal ihnen der Klimawandel ist. Einer der im Film Gezeigten ist Theo Stratmann (18).
«Ich denke, der Klimawandel lässt sich sowieso nicht mehr aufhalten. Deshalb haue ich lieber auf die Kacke, als mich an die Strasse zu kleben», sagte der Teenager unter anderem in der Reportage. Jetzt schlägt ihm im Internet jede Menge Hass entgegen.
Schuld daran ist aber nicht nur seine Meinung zur Klimakrise, sondern auch sein grosskotziges Verhalten. Der Jung-Unternehmer zelebriert auf Instagram seinen Reichtum, giesst Blumen mit teurem Champagner, fliegt für umgerechnet 7650 Franken von Hamburg auf die Insel Sylt und haut immer wieder kontroverse Sprüche raus.
Theo Stratmann legt beim Thema Klima nach
So sagte er gegenüber «Bild»: «Während alle anderen Penner um 7 Uhr aufstehen müssen, schlafe ich noch und beginne meinen Tag erst um 12 Uhr.» Stratmann fügt hinzu: «Ich arbeite doch nicht für irgendeinen Chef und bin in der Matrix gefangen, um dann ein Jahr lang für Urlaub auf Malle zu sparen.»
Auch in puncto Klima-Kleber legt er nach. «Hätte ein Links-versiffter Klima-Kleber die Möglichkeit, im Privatjet zu fliegen und Sekt zu schlürfen, würde er es doch auch machen, anstatt in einer überfüllten und nach Schweiss riechenden Ryanair-Maschine zu sitzen», ist der Jugendliche mit dem losen Mundwerk überzeugt.
Im Internet erntet der Teenie, der sich auf Instagram als «Geniesser» bezeichnet, für seine Protz-Sprüche heftigen Gegenwind. «Spende lieber dein Geld, als den Hampelmann zu spielen» oder «peinlicher gehts kaum noch» gehören zu den harmloseren Kommentaren.
Protz-Teenie erhält Morddrohungen
Sein Geld verdient der Norddeutsche «als stiller Teilhaber» eines Online-Shops für Rückenprodukte. Der Umsatz soll im sechsstelligen Bereich liegen. Sein Ziel: «Ich will 10 bis 20 Millionen Euro netto im Jahr und eine 60-Meter-Jacht in St. Tropez mit zehn schönen Blondinen.»
Über den Hass im Netz sagt er: «Es macht mir Spass, zu polarisieren und an Reichweite zu gewinnen. Das ist mein Humor.» Seine provozierenden Videos hatten schon reale Konsequenzen. «Vor einigen Tagen wurde ich im Supermarkt bedroht, man hat versucht, mich auszurauben.»
Stratmann berichtet zudem gegenüber «Bild» von Morddrohungen, die er nach dem STRG_F-Film erhalten haben will: «Die Leute sagen mir, sie wollen mir die Zähne raushauen, und haben mir sogar Bilder von ihren Fäkalien geschickt.» (nad)