Wer sein biologisches Alter senken will, wird in wenigen Monaten mitten in Zürich eine Anlaufstelle haben. An der Uraniastrasse eröffnet auf 550 Quadratmetern eine Langlebigkeitsklinik. Die Türen öffnen je nach Erhalt der Bewilligungen für den Umbau frühestens im November 2023 und spätestens im Januar 2024.
Die Behandlung wird ambulant erfolgen. Die Kapazität ist auf täglich 50 bis 80 Besucher ausgelegt. Hinter dem Projekt steht Maximon, ein von Tobias Reichmuth und Marc Bernegger gegründeter Inkubator mit Fokus auf Longevity, zu Deutsch Langlebigkeit. Ein mittlerer einstelliger Millionenbetrag wird in den Umbau und die Geräte investiert.
«Ökosystem für Langlebigkeit»
«In unsere Klinik kommen keine Kranken, sondern Menschen, die gesund bleiben oder sich jünger fühlen und fitter werden wollen», sagt Reichmuth. Das Schlagwort lautet «personalisierte Prävention». Reichmuth: «Anhand der DNA sehen wir, wer die Klienten sind, beim Bluttest, wie es ihnen geht. Dies kombinieren wir.» Krankenvorgeschichte und Daten etwa von der Smartwatch kommen hinzu. Die Infos wertet Biolytica aus, wie das Nahrungsergänzungsmittel-Start-up Avea Life und nun die Klinik ein Projekt von Maximon. «Am Ende des Tages bauen wir ein Ökosystem für Langlebigkeit», sagt Reichmuth.
Die Intensität der Therapie variiert je nach selbst gesetztem Ziel. «Das kann die Besteigung des Kilimandscharo oder die Senkung des biologischen Alters von 45 auf 35 Jahre sein», so Reichmuth. Um das zu erreichen, wird schweres Gerät aufgefahren. Druckkammern mit reinem Sauerstoff simulieren Tauchgänge und Aufstiege in grosse Höhen, in Cryotherapy Chambers und Cold Plunges wird es für den Körper eisig kalt, idealerweise direkt nach einem Saunagang. Schon fast harmlos wirkt die Rotlichttherapie.
Monatliche Kosten zwischen 400 und 900 Franken
Das hält Reichmuth für sehr fair. In Gesundheitskliniken wie La Prairie seien für Wochenaufenthalte höhere fünfstellige Beträge üblich. «Wir machen eine bisher sehr wenigen Menschen vorbehaltene Welt erschwinglicher.» Die Kosten werden jedoch mehrfach fällig. Anders als in den stationären Kliniken wolle man die Leute fortlaufend begleiten.
Geplant ist der Aufbau einer internationalen Klinikkette. Reichmuth: «Wir suchen in München und London nach Standorten.» Anfragen für Partnerschaften gebe es aus Dubai und Saudi-Arabien.