Wer auf dieser Liste steht, hat es geschafft. Die Liste der reichsten Menschen der Welt des Wirtschaftsmagazins «Forbes» sorgt alljährlich für Schlagzeilen. Schon klar, versuchen einige auf die Liste zu gelangen, ohne das nötige Kleingeld dazu zu besitzen.
Wie «Forbes» selbst schreibt, übertrifft ein Geschäftsmann aus Hongkong alle Hochstapler. Seit 2020 hat Calvin Lo sieben Personen auf elf verschiedene Redaktionsmitglieder angesetzt. Sie alle behaupteten, Lo sei der unbekannteste Milliardär und Philantrop.
Fast alles soll gelogen sein
Lo ist zweifelsfrei reich. Er ist Chef von R.E. Lee International, einer Versicherungsgesellschaft für Superreiche. «Forbes» schätzt ihn gemeinsam mit seinen Eltern auf 200 Millionen Dollar. Damit ist er aber weder Milliardär noch genügend reich für die berühmte Liste. Dennoch gab er sich als solcher aus.
Gemäss den Recherchen der Zeitschrift schrieb Los Team in E-Mails, dass er auf der Forbes-Milliardären-Liste sei. Und kaufte einen Bezahl-Post bei der «Forbes»-Redaktion im Mittleren Osten, in dem er als Milliardär beschrieben wird.
Mit den Jahren erschienen in internationalen Zeitungen mehr Artikel über den «Milliardär», in denen er seinen Luxus stolz präsentiert. Der Hongkonger gab «Forbes» an, in Harvard studiert zu haben, das Fünf-Sterne-Hotel Mandarin Oriental in Taiwan zu besitzen, eine 250 Millionen schwere Stiftung gegründet zu haben, in Häuser auf der ganzen Welt zu wohnen, die grösste Champagner-Kollektion Asiens zu haben und in ein Formel-1 Team investiert zu haben.
Seine Anwälte sendeten «Forbes» gar Dokumente zu, welche dies beweisen sollen. Doch das alles ist laut «Forbes» falsch. Mehr noch, gemäss den Scheidungsdokumenten von Lo und seiner Ex-Frau soll ihm seine Mutter den teuren Lebensstil finanzieren. Das Gericht schätzte Los Vermögen 2014 auf 3,6 Millionen Dollar.
Nicht der einzige Schummler
Lo, der sich selbst auf Instagram «The Ultimate Kaiser» nennt, gab auch an, einen Pagani Huayra Tempesta zu besitzen. Doch vermutlich stammt das Bild aus einer Auktion, in das sich Lo selbst hineingeschnitten hat.
Als Forbes Lo mit den Vorwürfen konfrontierte, wurde er kleinlaut. «Mr Lo zieht es vor, von den von Forbes veröffentlichten Vermögensrankings ausgeschlossen zu werden», antwortete sein PR-Vertreter. «Ausserdem möchte er klarstellen, dass er nicht wünscht, in Forbes erwähnt zu werden.»
Calvin Lo ist nicht der Erste, der sich auf die Forbes Liste schleichen will. Wie «Forbes» schreibt, sollen unter anderem auch Donald Trump (77) oder der Saudische Prinz Alwaleed bin Talal (68) zu schummeln versucht haben. (lui)