Auf einen Blick
- Frankfurter Schulessen: Kartoffel und Mayonnaise sorgen für Empörung
- Eine Mutter kritisiert die Ausschreibungspraxis und Sparmassnahmen
- Seit Monaten grauenhaftes Essen an der Schule, Centbeträge gespart
Viel ist es nicht und appetitlich sieht es auch nicht wirklich aus: ein Klecks Mayonnaise und eine kleine Kartoffel mit Schale. «Das ist das Schulessen meiner Tochter (13). Kredenzt gestern an einer Frankfurter Schule», schreibt Sandra Scheuring aus Frankfurt entsetzt auf Linkedin, wie «Focus» zuerst berichtete. Es sei sogar noch schlimmer.
Auf dem Foto sei nicht gut zu erkennen, dass die Kartoffel unten angeschnitten sei. «Es ist also noch nicht einmal eine ganze Kartoffel.» Zu dem Schmalhans-Menü gab es noch eine Schale mit Gurkensalat in Wasser.
«Dagegen ist eine Dose Ravioli schon ein echter Gewinn»
Ein Schock für das Mami, die als Sprecherin für die deutsche Krankenkasse DAK arbeitet. «Das ist das Essen für Kinder und Jugendliche im Wachstum. Wie sollen Eltern berufstätig sein, wenn sie noch nicht mal darauf vertrauen können, dass die Kinder halbwegs gesundes und sättigendes Essen bekommen?»
Seit Monaten sei das Essen in der Schule grauenhaft. Die genauen Gründe dafür kennt Scheuring nicht. Sie habe aber gehört, dass es mit der Ausschreibungspraxis zu tun habe, um beim Essen für die Kinder Geld zu sparen. Es gehe dabei um Centbeträge. Und so würde eben die Firma den Auftrag bekommen, die am günstigsten das Essen liefern kann. Denn selbst gekocht wird in der betroffenen Frankfurter Schule offenbar nicht.
Mit dem Essensfrust ist die wütende Mutter nicht alleine. Eine weitere Mutter meldet sich zu Wort in den Kommentaren. «Gegen unser Schulessen ist eine Dose Ravioli schon ein echter Gewinn», schreibt sie.
Überrascht über die vielen Reaktionen
Auch ein Vater meldet sich zu Wort und ergänzt: «Leider ist Essen an der Schule überall ein Problem.» An der Schule, auf der sein Sohn, geht, sei die Qualität und Menge des Essens einfach «absurd». «Diese Kinder sind die Zukunft des Landes, wenn sie gut ernährt und gestärkt durch den Tag gehen, dann haben wir alle was davon.»
Die vielen Rückmeldungen überraschen auch Scheuring. «Ich bin total überrascht über so viele Kommentare und Nachrichten. Und traurig. Und wütend, weil das Thema Schulessen nicht nur hier so ein Desaster ist», schreibt sie in den Kommentaren.