«Jetzt haben wir ein Problem.» Mit diesen Worten unterbrach Moderator Louis Klamroth (33) am Montagabend seine ARD-Sendung «Hart, aber fair». «Sorry, aber das kann ich hier so nicht stehen lassen.» Es liege in seiner Verantwortung, mit seiner Sendung «keine Falschmeldungen» zu veröffentlichen. Der Grund: die Aussagen von Sahra Wagenknecht (53).
Die Linken-Politikerin hatte die Gräueltaten der Russen im Ukraine-Krieg relativiert. «Verbrecherische Handlungen gibt es auf beiden Seiten, das ist in jedem Krieg so», sagte sie.
Darauf hätte die UN-Menschenrechtskommissarin «immer wieder hingewiesen». «Also, ich meine, dass es solche russischen Übergriffe gibt und dass das schauerlich ist und grässlich.» Aber dies sei doch gerade eben Teil des Krieges. «Kriege sind immer mit Kriegsverbrechen verbunden», so die linke Politikerin. Die übrigen Gäste widersprachen.
Frauen und Mädchen tagelang vergewaltigt
Moderator Klamroth liess daraufhin einen Einspieler-Film laufen. In dem Clip wurde erklärt, dass der UN keine Belege für Vergewaltigungen seitens ukrainischer Soldaten vorliegen würden. Im Gegenteil: Die UN-Sonderbeauftragte Pramila Patten (64) wurde dahingehend zitiert, dass es eindeutig eine Kriegsstrategie der Russen sei, Frauen und Mädchen tagelang zu schlagen und zu vergewaltigen. Das sei Fakt.
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Wagenknecht hielt dagegen und erklärte, dass dies nicht stimme. Es sei klar, dass Verbrechen immer geschehen würden. Abzuwiegen, wer mehr begangen habe, sei «müssig».
«Von all den grünen Panzernarren fühlen wir uns nicht vertreten»
Sahra Wagenknecht stand in den letzten Tagen wegen ihrer Berliner Demo für Frieden und gegen Waffenlieferungen in den Schlagzeilen, die sie mit Frauenrechtlerin Alice Schwarzer (80) ins Leben gerufen hatte. Die beiden lancierten ausserdem die Petition «Manifest für Frieden», die Hunderttausende unterschrieben haben. Am besagten Protest vom Samstag waren Menschen aus dem extremen linken und rechten Lager sowie prorussische Demonstranten zugegen.
Wagenknecht hatte bei ihrer Rede am Samstag für den Stopp von Waffenlieferung an die Ukraine sowie für die Aufnahme von Friedensverhandlungen mit Russland geworben. Sie kritisierte die Nato, die USA sowie die deutsche Bundesausssenministerin Annalena Baerbock (42): «Von all den grünen Panzernarren fühlen wir uns nicht vertreten.» (tva/AFP)