Der russische Präsident Wladimir Putin (70) empfing am Montag höchsten Besuch aus Peking: Präsident Xi Jinping (69) persönlich. Die beiden verkündeten einen massiven Ausbau des Handels an der Ostfront und einigten sich auf den Bau einer neuen Gaspipeline. Gefeiert wurde das Bündnis gegen den Westen bei einem gemeinsamen Abendessen mit sechs Gängen.
Hierfür wurde im Kreml gross aufgetischt. Zum Hauptgang konnten die Staatschefs zwischen Weisslachs und Rentier auswählen. Daneben gab es Meeresfrüchte, Wachteln mit Pilzen in Blinis (russische Pfannkuchen) sowie Ucha, eine einfache russische Suppe bestehend aus Fisch, Karotten und Kartoffeln.
Als Dessert wurde Sahne-Baiser Pawlowa mit Granatapfel serviert. Auch zu trinken, gab es edle Tropfen aus dem Jahrgang 2020 vom Winzer Diwnomorskoje. Champanger konnte der Kreml-Chef nicht anbieten. Denn der steht auf der Sanktionsliste.
18 Papiertüten voller Hähnchen
Vom Wachtelei bis zum Granatapfel – alle Produkte auf der Speisekarte sind regional in Russland zu finden. Während der chinesische Präsident also die landestypischen Köstlichkeiten aufgetischt bekam, ging seine Delegation offenbar leer aus. Auf russisches Essen aber hatten Xis Mitarbeiter keine Lust. Die Delegation bestellte bei der Fastfood-Kette Kentuck Fried Chicken (KFC).
Während die Staatschefs beim Dinner sassen, fuhr ein Lieferant beim Fünf-Sterne-Hotel vor, in der die China-Delegation untergebracht war. Er lud 18 Tüten aus dem Kofferraum aus. KFC hat sich zwar offiziell aus den Geschäften Russlands zurückgezogen, verkauft die knusprigen Hähnchenstreifen nun aber unter dem Namen «Rostic's», schreibt Business Insider.
Das Personal der chinesischen Hotel-Kette Soluxe in Moskau ist auf Gäste aus China spezialisiert. Alle sprechen Chinesisch und asiatische Gerichte sorgen dafür, dass sich Gäste wie zu Hause fühlen. Sogar einen chinesischen Garten hat das Luxushotel im Herzen der russischen Hauptstadt.
Situation in der Ukraine am Tisch diskutiert
Am Dienstag speisten Xi und Putin im grossen Kremlpalast in Anwesenheit anderer Mitglieder der Duma. Hier stiessen die beiden «Freunde», wie sie einander während des Besuchs nannten, an und genossen Königskrabben, geschmorte Ente und Borschtsch. Das schreibt die russische Zeitung «Gaseta».
Die Gespräche über die «Krisensituation in der Ukraine» blieben ähnlich fad wie die Fischsuppe im dritten Gang. Der Inhalt der Diskussion zwischen Xi und Putin blieb geheim, obwohl der Kreml-Chef am Montag noch andeutete, man werde selbstverständlich darüber diskutieren. Frieden in der Ukraine, wie in Chinas 12-Punkte-Plan vorgeschlagen, konnte Xi Putin jedenfalls nicht schmackhaft machen. Am Mittwoch stieg er bereits wieder ins Flugzeug zurück nach China.