Das steckt dahinter
Unterwasserdrohne «Ghost Shark» gilt als neue US-Wunderwaffe

Mit Anduril hat sich ein neuer Player in der US-Rüstungsindustrie etabliert. Das Unternehmen beliefert die australische Armee mit einer riesigen Unterwasserdrohne. Es ist nicht die einzige Super-Waffe, die dem Westen in Zukunft auf dem Schlachtfeld nützlich sein könnte.
Publiziert: 02.05.2024 um 13:55 Uhr
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Aktualisiert: 02.05.2024 um 15:04 Uhr
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Mitte April enthüllte das Rüstungsunternehmen Anduril die Unterwasserdrohne «Ghost Shark».
Foto: ANDURIL
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Marian NadlerRedaktor News

China und Russland dürften mit grossen Augen verfolgen, was gerade in den USA passiert. Der Westen hat eine neue Waffe. Das US-amerikanische Rüstungsunternehmen Anduril enthüllte Mitte April die Unterwasserdrohne «Ghost Shark». Als erste westliche Armee dürfen sich die australischen Streitkräfte in den kommenden Jahren über drei der autonomen Unterwasserfahrzeuge freuen. Mit einer Tauchtiefe von 6000 Metern und einer Reichweite von mehr als 500 Kilometern ermöglicht «Ghost Shark» den Australiern völlig neue Möglichkeiten in der Kriegsführung im Indo-Pazifik. Ganz billig sind die Drohnen allerdings nicht. Kostenpunkt: 140 Millionen US-Dollar (rund 127 Millionen Franken).

In der Ukraine eingesetzt

Der Indo-Pazifik gerät sicherheitspolitisch seit vielen Jahren in den Fokus Chinas. Neben Taiwan hat Peking dabei auch Australien ins Visier genommen – mit Spionage, Drohungen und einem Wirtschaftskrieg.

Auch in der Ukraine soll der gut zwölf Meter lange Geisterhai schon eingesetzt worden sein. Wo und wie? Das weiss niemand.

Wie der australische Verteidigungsminister Richard Marles (56) erklärte, kann die Drohne feindliche Schiffe überwachen und angreifen. Auch der Schutz von Unterwasserinfrastruktur wie Seekabeln und Aufklärungsmissionen an Küstengebieten werden laut Marles durch «Ghost Shark» vereinfacht. «Wir planen, ‹Ghost Shark› in Australien in grossem Massstab für die Royal Australian Navy zu produzieren und anschliessend an unsere Verbündeten und Partner in aller Welt zu exportieren», wird Shane Arnott, Chefingenieur bei Anduril Industries, in einer Medienmitteilung zitiert.

Anduril revolutioniert Rüstungsindustrie

Bei seinen Waffensystemen setzt der kalifornische Waffenproduzent auf künstliche Intelligenz in Form der Software «Lattice». «Lattice» analysiert laut «Welt» Daten, identifiziert Ziele und kann zudem überall auf dem Schlachtfeld eingesetzt werden: in der Luft, an Land, unter und über dem Wasser. Der «Lattice»-Datenstrom setzt sich aus Sensordaten von Drohnenschwärmen, Kamerastreams von Wachtürmen im Grenzeinsatz, Radar- und Sonardaten und Infrarotbildern zusammen. Wie effektiv die Software ist, davon durfte sich die US-Navy bei einer Übung im April überzeugen. Zehn Drohnen wurden an der Pazifikküste im Süden Kaliforniens gleichzeitig unter und über Wasser gesteuert.

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Anduril hat sich das Ziel gesetzt, die Rüstungsindustrie zu revolutionieren – und tüftelt fleissig an einem ganzen Arsenal von «Wunderwaffen». Neben der «Ghost Shark»-Drohne entwickelte die Firma laut dem Militärmagazin «Armyecognition» das unbemannte Flugsystem Ghost-X, das im Frühjahr dieses Jahres von der US-Armee getestet worden sein soll. Die Drohne ist für Aufklärungs-, Sicherheits- und Schutzmissionen gedacht. Eine weitere Waffe, die aktuell getestet wird, ist die ALTIUS-700M, eine vor allem gegen Panzer effektive Lenkwaffe.

Palmer Luckey: Vom Trump-Supporter zum Rüstungsboss

Mit «Anvil» baut Anduril auch einen Quadrokopter, der gegnerische Drohnen durch Rammstösse vom Himmel holen soll, ohne dabei selbst beschädigt zu werden. Ebenfalls in Arbeit: Eine «Roadrunner» getaufte Luftabwehrwaffe, die grössere Drohnen wie die von Russland eingesetzte Shahed und Aufklärungsflieger ausschalten soll.

Gegründet wurde Anduril vom amerikanischen Unternehmer Palmer Luckey (31). Luckey verliess einst Facebook, weil herausgekommen war, dass er heimlich an eine Gruppierung gespendet hatte, die den Republikaner Donald Trump (77) im Präsidentschaftswahlkampf unterstützte. Heute kann ihm der Skandal egal sein, wird Anduril doch mit acht Milliarden Dollar (7,3 Milliarden Franken) bewertet.

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