Im Weissen Haus herrscht Corona-Alarm. Niemand weiss genau, wie das Virus eingeschleust wurde. Inzwischen ist nebst dem US-Präsidenten Donald Trump (74) dessen halbes Team positiv getestet worden. Der neuste Fall: Stephen Miller (35), Trumps Chefberater.
Trumps Sprecherin Kayleigh McEnany (32), selber positiv, muss einräumen: «Es ist offensichtlich, dass es einen Ausbruch im Weissen Haus gab.»
Noch ist vor allem eine Frage offen: Wann und wo hat sich Trump angesteckt? Im Fokus steht vor allem ein Anlass im Rosengarten des Weissen Hauses am 26. September, als Amy Coney Barrett (48) als neue Richterin des Supreme Court vorgestellt wurde. Geladen waren über 100 Personen. Masken trugen die wenigsten, Abstände wurden kaum eingehalten.
Wo hat er sich angesteckt?
Weiterhin unbekannt ist, wann Donald Trump das letzte Mal negativ getestet worden war. Diese Zeitspanne zwischen jenem Test und dem Positiv-Test am vergangenen Donnerstag sind für die Rückverfolgung von möglichen Infizierten von grosser Bedeutung.
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Sind es Stunden, sind es sogar mehrere Tage? Je grösser die Zeitspanne ist, desto mehr Leute hat Trump möglicherweise selber als Superspreader angesteckt. Sowohl das Weisse Haus als auch Trumps Leibarzt Sean Conley (40) schweigen aber dazu. Vielleicht deshalb, weil es Trump mit den regelmässigen Tests nicht so genau nahm.
Ranghohe Generäle wie Generalstabschef Mark A. Milley (62) sind inzwischen im Homeoffice, weil sie dem Virus ausgesetzt gewesen sein könnten. Trump hat nach eigenen Angaben keine Symptome mehr. Details über seinen Gesundheitszustand werden aber keine bekannt gegeben.
Corona-Paket gestoppt
Seinen herablassenden Umgang mit der Corona-Krise und auch sein achtloses Verhalten während seines dreitägigen Spitalaufenthalts werfen Trump bei Umfragen noch weiter hinter seinen demokratischen Herausforderer Joe Biden (77) zurück. In einer neuen Erhebung des Nachrichtensenders CNN führt Biden mit 57 zu 41 Prozent.
Trump hat nun die Regierung und Republikaner angewiesen, bis nach der Wahl vom 3. November nicht mehr mit den Demokraten über ein weiteres Corona-Hilfspaket zu verhandeln. Erst wenn er gewählt sei, werde es ein grosses Konjunkturpaket geben.
Trump scheint alles recht zu sein, um Boden gutzumachen. Selbst, wenn es um Erpressung im Zusammenhang mit der Corona-Krise geht.