Nach einer Phase der Unsicherheit betreffend des Gesundheitszustands des US-Präsidenten Donald Trump, könnte sich das Blatt gewendet haben. Wie der Nachrichtensender Fox News berichtet, sind seine Ärzte ermutigt durch die neusten Testergebnisse. Zudem zeige der Präsident wieder «Energie», heisst es.
Trump küdigt nun euphorisch auf Twitter an: «Ich werde das grossartige Walter Reed Medical Center heute um 18.30 Uhr (Anm d. Red., Ortszeit) mit einem wirklich guten Gefühl verlassen! Haben Sie keine Angst vor Covid. Lassen Sie nicht zu, dass er Ihr Leben dominiert. Wir haben unter der Trump Administration einige wirklich grossartige Medikamente und Wissen entwickelt. Ich fühle mich besser als vor 20 Jahren!»
Leibarzt schweigt über Lungenscans
Über Trumps Zustand informieren seine Ärzte nochmals um 21 Uhr (Schweizer Zeit): Dem Präsidenten gehe es immer besser. Er sei seit 72 Stunden fieberfrei, sagt sein Leibarzt Sean Conley. Auch habe sich die Sauerstoffsättigung im Bluts stabilisiert. Über die Lungenscans darf der Arzt aber nichts sagen. Ob das Virus bleibende Schäden zurücklässt, wird aus der Pressekonferenz also nicht klar.
Wann Trump zuletzt negativ getestet wurde, will Conley weiterhin nicht sagen. Er wolle nicht rückwärts blicken, sagte er. Er hatte auch in den vergangenen Tagen eine Antwort auf die Frage abgelehnt – genauso wie Trumps Sprecherin Kayleigh McEnany am Sonntag.
Trump erfülle nun die meisten Kriterien, um am Montagabend Entlassen zu werden. Ganz über den Berg sei Trump aber nicht, so Conley.
Auch habe laut Conley Trump nicht auf eine Entlassung bestanden – sein Zustand würde dies durchaus erlauben. «Wir können hier im Spital nicht mehr für ihn tun, als zuhause», sagt Conley.
«Er sollte im Spital bleiben»
Die Behandlung wird im Weissen Haus fortgesetzt. Conley sagt aus, dass Trump wohl noch einige Tage ansteckend bleibt. Wird der Präsident bald wieder reisen? «Wir werden sehen», sagt Conley.
Dass sich das Medikamenten-Cocktail – unter anderem Steroide – auf Trumps Stimmung auswirkt schlägt der Arzt aus. Daran hat der US-Neurochirurg Sanjay Gupta Zweifel. Womöglich sei seine Aufbruchstimmung eine Nebenwirkung der Steroide. «Er sollte bei dieser Medikamentierung eigentlich im Spital bleiben», sagt Gupta gegenüber CNN.
Auch Trump-Sprecherin Kayleigh McEnany infiziert
Knapp vier Tage nach Trump ist die Sprecherin des Weissen Hauses, Kayleigh McEnany, positiv auf das Coronavirus getestet worden. Sie werde sich nach ihrem Testergebnis vom Montagmorgen in Quarantäne begeben, hiess es in einer von McEnany auf Twitter verbreiteten Mitteilung. Sie ist damit die elfte Person aus dem Umfeld des US-Präsidenten, die sich mit dem Virus angesteckt hat.
McEnany war in den vergangenen Tagen weiterhin ihrer Arbeit im Weissen Haus nachgegangen und hatte ausserhalb der Regierungszentrale auch mit Journalisten gesprochen. Auf einem Video von Sonntag war zu sehen, dass sie dabei keine Maske trug. Sie hatte das Tragen einer Maske einmal als «persönliche Entscheidung» bezeichnet und immer wieder darauf verwiesen, regelmässig getestet zu werden. Sie erklärte am Montag, medizinische Experten des Weissen Hauses führten keine Medienvertreter als enge Kontakte auf.
Am Donnerstag hatte McEnany zuletzt eine Pressekonferenz im Weissen Haus vor Reportern gehalten. Dabei trug sie wie üblich keine Maske. Die Vereinigung der Korrespondenten im Weissen Haus hatte sich in den vergangenen Wochen angesichts der Ansteckungsgefahr kurz vor der Präsidentenwahl am 3. November zunehmend besorgt gezeigt und die Journalisten angemahnt, die Sicherheitsvorkehrungen zum eigenen Schutz und zum Schutz der Kollegen zu befolgen.
16 Tweets in einer halben Stunde
Der mit Corona infizierte Trump hat auch seine Aktivität auf Twitter wieder hochgefahren: Am frühen Montagmorgen setzte er innerhalb von einer Stunde insgesamt 18 Tweets ab – 16 davon innerhalb einer halben Stunde.
Die Nachrichten sind zu einem Grossteil in Grossbuchstaben verfasst und beinhalten Aufrufe zur Wahl am 3. November und Argumente, die dabei seiner Ansicht nach für ihn sprechen. Trump schreibt zum Beispiel: «Recht & Ordnung. Wählen!» oder «Stärkstes Militär aller Zeiten. Wählen!»
Nach Bekanntwerden seiner Infektion mit dem Coronavirus am Freitag twitterte Trump vergleichsweise wenig. Er sendete aber täglich eine Videobotschaft über seine wichtigste Kommunikationsplattform. (noo/szm/SDA)
Am 3. November 2020 fanden in den USA die Präsidentschaftswahlen statt. Der amtierende Präsident Donald Trump konnte sein Amt nicht verteidigen. Herausforderer Joe Biden hat die Wahl für sich entschieden.
Alle aktuellen Entwicklungen zu den Wahlen und Kandidaten gibt es immer im Newsticker, und alle Artikel zum Thema finden Sie hier auf der US-Wahlen-Seite.
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