Polizei schnappt in Sizilien mehrere Mafia-Bosse
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Der Einsatz im Video:Polizei schnappt in Sizilien mehrere Mafia-Bosse

Darunter mehrere Bosse der Cosa Nostra
Schlag gegen Mafia auf Sizilien – über 180 Festnahmen

Bei einer Grossrazzia auf Sizilien wurden über 180 mutmassliche Mafiosi festgenommen. Die Carabinieri führten Einsätze in Palermo und Umgebung durch, wobei mehrere Bosse der Cosa Nostra verhaftet wurden.
Publiziert: 13:34 Uhr
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Aktualisiert: 13:39 Uhr
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Bei einem Schlag gegen die Cosa Nostra auf Sizilien sind mehr als 180 mutmassliche Mafiosi festgenommen worden.
Foto: X/@Radio1Rai

Auf einen Blick

  • Über 180 mutmassliche Mafiosi bei Razzia auf Sizilien festgenommen
  • Festgenommene kommunizierten über verschlüsselte Handys aus Gefängniszellen
  • 1200 Einsatzkräfte beteiligt, Vorwürfe umfassen Mord, Erpressung und Drogenhandel
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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SDASchweizerische Depeschenagentur

Bei einem Schlag gegen die organisierte Kriminalität auf der italienischen Mittelmeerinsel Sizilien sind mehr als 180 mutmassliche Mafiosi festgenommen worden. Darunter seien mehrere Bosse von berüchtigten Clans der Cosa Nostra, der sizilianischen Mafia, aus der Gegend um Palermo, teilten die Carabinieri mit. An der Razzia waren mehr als 1200 Einsatzkräfte beteiligt.

Die Einsätze der Carabinieri fokussierten sich vor allem auf die Inselhauptstadt sowie die umliegenden Provinzen und Orte. Den Festgenommenen werden verschiedene kriminelle Aktivitäten vorgeworfen, die mit der Cosa Nostra in Verbindung stehen, wie die Carabinieri weiter mitteilten. Ihnen werden Mord, Körperverletzung, Erpressung sowie Drogen- und Waffenhandel zur Last gelegt.

Cosa Nostra «lebendig und präsent»

Die Ermittlungen ergaben, dass bereits inhaftierte mit noch freien Mafia-Bossen über geschmuggelte Handys mit spezieller Verschlüsselungssoftware kommunizierten, sagte der Leiter der Staatsanwaltschaft von Palermo, Maurizio De Lucia, bei einer Pressekonferenz. Sie gaben demnach Befehle aus ihren Zellen heraus und steuerten die verschiedenen Geschäfte auf der Strasse.

Offenbar fühlten sie sich dabei so gut geschützt, dass sie in den Telefongesprächen und Chats Namen nannten. Einige der Gespräche konnten von den Behörden abgehört werden. Die Verdächtigen und ihre Hinterleute konnten auf diese Weise identifiziert und aufgespürt werden. Einige Mafiosi hatten von den bevorstehenden Festnahmen erfahren und ihre Ausreise ins Ausland geplant.

De Lucia sagte, die Ermittlungen zeigten, dass die Cosa Nostra lebendig, weiter präsent und über völlig neue Kommunikationskanäle in Verbindung sei, um ihre Geschäfte zu machen. Die Cosa Nostra gehört mit der 'Ndrangheta aus Kalabrien sowie der Camorra aus Neapel zu Italiens mächtigsten Mafiagruppen.

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