Cold Case nahe der Schweizer Grenze
Unbekannte Tote hat nach 26 Jahren ein Gesicht

1997 wurde in Todtnau (D) eine Frauenleiche gefunden – doch auch Jahre später weiss niemand, wer sie ist. Eine neue Gesichtsrekonstruktion könnte nun endlich für die Lösung in diesem Cold Case sorgen.
Publiziert: 07.11.2023 um 13:09 Uhr
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Aktualisiert: 07.11.2023 um 14:04 Uhr
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So soll die unbekannte Tote von Todtnau im Südschwarzwald ausgesehen haben.
Foto: Blumhagen, Volker

Am 24. Juli 1997 fand ein Beerensammler in einem Waldgebiet bei Todtnau im Südschwarzwald eine unbekannte Frauenleiche. Teilweise verbrannt lag sie vergraben in einem Erdloch nahe dem Wanderparkplatz Weissenbach. Wer die rund 20-Jährige war und wer für ihren Tod verantwortlich ist, weiss man bis heute nicht. Das könnte sich schon bald ändern.

Ein Gesicht für unbekannte Tote im Schwarzwald

Wie die «Basler Zeitung» schreibt, wurde der Fall im aktuellen Jahr neu aufgerollt. So bekam die Unbekannte nach 26 Jahren endlich ein Gesicht. Eine Rekonstruktion soll zeigen, wie sie vor ihrem Tod ausgesehen hat. Dieses Bild wurde dann im Oktober in der ZDF-Sendung «Akenzeichen XY ... ungelöst» veröffentlicht – mit Erfolg.

Nach der Ausstrahlung gingen bis Ende Monat rund 120 Hinweise bei der Kriminalpolizei Lörrach und der Staatsanwaltschaft Waldshut-Tiengen ein. «Es haben sich Personen aus ganz Deutschland, aus der Schweiz und aus Österreich gemeldet», so Michael Blozik, Sprecher der Staatsanwaltschaft Waldshut-Tiengen. Mehrere Personen wollen die Unbekannte erkannt haben. «Diesen und den weiteren Hinweisen wird derzeit nachgegangen.»

Wahrscheinlich ein Bezug zum Dreiländereck

Denn die Identifizierung ist laut der Lörracher Polizei ein wichtiger Schritt in der Aufklärung des Falls. Erst dann könne das Umfeld untersuchen und allfälligen Motiven auf den Grund gehen. Dieses Umfeld könnte sich demnach in die Schweiz erstrecken. In «Akenzeichen XY ... ungelöst» erklärt Kriminalhauptkommissar Matthias Höfflin, dass die Unbekannte vermutlich einen Bezug zum Dreiländereck hat. Zum einen aufgrund ihres Fundorts, zum anderen, weil die Frau Kleidung trug, die damals nur in der Schweiz und im grenznahen Deutschland zu kaufen waren.

Der Durchbruch ist den Ermittlern allerdings noch nicht gelungen. «Da weiterhin neue Hinweise eingehen, kann keine Aussage darüber getroffen werden, wie lange die Ermittlungen noch andauern werden», so Blozik. Da die Tat aber bereits 26 Jahre zurückliege, sei keine zeitliche Dringlichkeit gegeben. Stattdessen ginge es jetzt darum, die Liste der Hinweise nach und nach zu tilgen. (keg)

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