Am 3. November 1999 wurde in Schlieren ZH ein Nordmazedonier (†20) erschossen und dessen 22-jährigen Begleiter mit Schüssen verletzt.
Nach den Schüssen hatte die Polizei einen Verdächtigen im Visier: Ein damals 18-jähriger Mann mit albanischer Staatsangehörigkeit wurde Ende 2000 in Italien verhaftet und 2002 an die Schweiz ausgeliefert.
Doch das Verfahren gegen den Mann wurde 2003 eingestellt. Dass er auf die beiden Nordmazedonier aus dem Kanton Solothurn geschossen haben soll, liess sich nicht beweisen.
Fall wurde in den letzten 20 Jahren immer wieder angeschaut – erfolglos
Die Zürcher Kantonspolizei hat den alten Fall nun nochmals geprüft – und die Ermittlungen wieder aufgenommen, wie sie am Donnerstag mitteilte. «Es handelt sich bei dem Fall um einen sogenannten Cold Case», sagt Florian Frei, Mediensprecher der Kantonspolizei Zürich, zu Blick.
Der Fall sei in den vergangenen 20 Jahren immer wieder angeschaut worden. Bisher ohne Erfolg. Die Polizei erhofft sich jetzt, dass gewisse Personen und Zeugen doch noch Aussagen machen könnten.
Denn die ersten Ermittlungen im Anschluss an das Tötungsdelikt hatten Hinweise auf diverse andere Straftaten ergeben, die mutmasslich durch Personen aus dem Umfeld des Verdächtigen und der Opfer begangen wurden. Um welche Delikte es sich handelte, will die Polizei aber nicht weiter kommentieren.
Belohnung von 10'000 Franken soll Zeugen gesprächig machen
«Es besteht die Vermutung, dass involvierte und befragte Personen Informationen über die Täterschaft und deren Motiv bewusst zurückhielten, um sich nicht selber zu belasten», hält die Polizei in ihrer Mitteilung fest.
Bis auf das Tötungsdelikt in Schlieren sind alle anderen Taten inzwischen aber verjährt. Deshalb könnten nun doch noch «gerichtsverwertbare Hinweise auf die Täterschaft» eingehen, erhofft sich die Polizei.
Helfen soll die Belohnung von 10'000 Franken. Personen aus dem damaligen Umfeld der Beteiligten, mit Kenntnissen mit über die Täterschaft und deren Motiv sind gebeten, sich unter 044 247 22 11 zu melden. (SDA/ced)