21 Jahre lang galt das Teenie-Duo Erin F.* (18) und Jeremy B.* (17) aus Sparta im US-Bundesstaat Tennessee als spurlos verschwunden. Jetzt hat ein Youtuber und Hobby-Taucher den Fall wohl endlich lösen können. Jeremy Sides heisst der Mann, der nach Jahrzehnten auf das passende Auto-Wrack stiess.
Der völlig vermoderte Wagen, den Sides entdeckt hat, hatte F. gehört. Wie das Magazin «Inside Edition» berichtet, wurden im Wrack auch sterbliche Überreste gefunden. Dank Untersuchungen der Behörden sollen nun die Leichenteile identifiziert und die Todesursache geklärt werden.
Wohl keine Selbstverständlichkeit. Denn das Verschwinden von F. und B. geht fast ins alte Jahrtausend zurück! Es ist der 3. April 2000, als F. und B. das letzte Mal gesehen werden, wie «Knox News» schreibt. An diesem Tag sollen die Tennessee-Teenies eine Party verlassen haben, um anschliessend Erins Bruder in einer Billardhalle abzuholen. Dies sagt der örtliche Sheriff Steve Page.
Im April 2000 das letzte Mal gesehen
Das Duo bringt Erins Bruder nach Hause. Die 18-Jährige fragt, ob sie erneut rausgehen dürfe. «Dann verschwanden sie», so Sheriff Page. Wie «Knox News» weiter berichtet, sollen F. und B. gegen 22 Uhr zusammen in einem schwarzen 1988er Pontiac Grand Am gesichtet worden sein. Der Grand Am ist das Auto, das Taucher Sides 21 Jahre später, im November 2021, findet. Die Polizei bestätigt, dass es sich dabei um F.s Auto handelt.
Youtuber Sides postet immer wieder Videos, in denen er unter Wasser taucht und mit Hilfe von Sonartechnik versucht, ungelöste Fälle zu lösen. Das Video mit der heissen Entdeckung nahm Sides am 24. November auf. Den Fund machte Sides im Fluss mit dem Namen «Calfkiller», was so viel wie «Kalbstöter» bedeutet.
Der Vermissten-Fall ist auch Sides bestens bekannt. Auf seinem Youtube-Video schreibt er gleich zu Beginn per Einblender «Ich werde nicht aufhören, bis sie gefunden werden». Später im Film sieht man Sides, wie er mit seinem Boot durch den Fluss tuckert. Plötzlich sieht er auf seinem Bildschirm, der unter Wasser filmt, einen verdächtigen Gegenstand. «Das ist zu 100 Prozent ein Auto. Das hab ich nicht erwartet. Mir fehlen die Worte», sagt Sides.
«Sie sind es!»
Später taucht Sides in die Tiefe. Er wischt die Karosserie frei. Es ist ein Pontiac. Er liest das Kontrollschild vor. «473-EJR. Sie sind es!» Er sei zwar froh, dass er das Auto finden konnte. Aber «so traurig, dass sie dort gelandet sind».
Doch vor allem für die Eltern der Verschwundenen müssen die über zwei Jahrzehnte der Ungewissheit ein Horror gewesen sein. So sagt Erin F.s Vater Cecil zu «Inside Edition», dass das Ganze jetzt «fast wie ein Traum scheint».
Er und sein Sohn hätten seit dem Verschwinden von Erin unzählige Male beim späteren Wrack-Fundort gefischt, sagt Cecil F.* weiter. «Wirklich direkt über dem Auto. Aber das Wasser ist dort immer sehr trüb. Wir hätten das Auto sowieso nicht sehen können.»
Noch immer ist unklar, wie Erin F.s Auto damals im Calfkiller-Fluss landete. Dies soll nun ermittelt werden. (nl)
* Namen bekannt