Dem Great Barrier Reef geht es schlecht wie nie
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Bleiche im Korallen-Paradies
Dem Great Barrier Reef geht es schlecht wie nie

Der grösste Korallenriff der Welt leidet unter einer gewaltigen Bleiche. Zum dritten Mal in den letzten fünf Jahren. Australische Forscher sind alarmiert: So schlimm war es noch nie.
Publiziert: 17.04.2020 um 08:32 Uhr
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Aktualisiert: 17.04.2020 um 16:06 Uhr
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Australische Forscher sind alarmiert.
Foto: AFP

In Australien schreitet ein Natur-Drama immer schneller voran: Das grösste Korallenriff der Welt – das Great Barrier Reef – leidet zum dritten Mal innerhalb von fünf Jahren unter einer grossen Korallenbleiche. Nun ist die Lage besonders prekär. Die aktuelle Korallenbleiche ist gemäss Wissenschaftler der James-Cook-Universität im australischen Bundesstaat Queensland schwerer und grösser als je zuvor.

Die Forscher haben im März Luftaufnahmen gemacht und damit etwa 1000 Riffs an der Nordostküste des Kontinents analysiert. Das Ergebnis war niederschmetternd. «Es ist das erste Mal, dass eine schwere Bleiche alle drei Regionen des Riffs erfasst hat – die nördliche, die zentrale und jetzt auch weite Teile des südlichen Sektors», sagte der federführende Korallenexperte Terry Hughes.

Nach Angaben des australischen Wetteramts hat das grösste Korallenriff der Welt im Februar – was die Wasseroberfläche angeht – den wärmsten Monat seit dem Jahr 1900 hinter sich. Als Bleiche wird ein Verblassen der farbenprächtigen Steinkorallen bezeichnet: Bei zu hohen Wassertemperaturen stossen die Nesseltiere die für die Färbung sorgenden Algen ab, mit denen sie sonst in einer Gemeinschaft zu gegenseitigem Nutzen leben.

Bald 90 Prozent aller Korallen auf der Welt abgestorben?

Das Great Barrier Reef dehnt sich auf einer Fläche von mehr als 344'000 Quadratkilometern aus und übertrifft damit die Grösse Italiens. Bereits 2016 und 2017 waren geschätzt ein Drittel bis die Hälfte der Korallen abgestorben, nachdem sich die Meerestemperaturen erhöht hatten. Das erste Mal wurde das Phänomen 1998 festgestellt. Leicht oder mittelschwer beschädigte Korallen können sich wieder erholen.

Das Drama am beliebten Touristenort Australiens kommt indes nicht überraschend. Die Vereinten Nationen haben in der Vergangenheit gewarnt, dass 90 Prozent aller Korallen auf der Welt absterben würden, wenn die globale Temperatur um 1,5 Grad Celsius stiege. (nim/SDA)

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