Der gewählte US-Präsident Joe Biden (78) will den ehemaligen US-Aussenminister John Kerry (76) zum US-Sonderbeauftragten für das Klima machen.
Bidens Team bestätigte am Montag zugleich, dass Antony Blinken (58) als Aussenminister nominiert werden soll. Blinken gilt als Befürworter der multinationalen Zusammenarbeit und berät Biden seit fast 20 Jahren.
Der Exil-Kubaner Alejandro Mayorkas (60) soll nach dem Willen von Biden und der gewählten Vizepräsidentin Kamala Harris (56) der erste Latino auf dem Posten des Heimatschutzministers werden.
Janet Yellen (74) soll neue Finanzministerin werden. Sie ist ehemalige US-Notenbankchefin. Der gewählte Präsident Joe Biden wolle die 74-Jährige für den Posten nominieren, schrieben das «Wall Street Journal» und die «New York Times» am Montag unter Berufung auf informierte Personen. Yellen selbst habe dazu keinen Kommentar abgeben wollen, berichteten die Zeitungen.
Yellen stand an der Spitze der Federal Reserve seit 2014. Als 2018 ihre Amtszeit ablief, nominierte Präsident Donald Trump sie nicht erneut, sondern entschied sich für Jerome Powell, der die Notenbank aktuell führt.
Erstmals eine Frau als Chefin der Geheimdienste
Erstmals soll mit Avril Haines (51) eine Frau als Direktorin der Nachrichtendienste (DNI) die verschiedenen US-Geheimdienste koordinieren. Das Biden-Team bestätigte auch Medienberichte, wonach Jake Sullivan (43) Nationaler Sicherheitsberater im Weissen Haus werden und Linda Thomas-Greenfield (68) die USA als Botschafterin bei den Vereinten Nationen vertreten soll.
«Wir haben keine Zeit zu verlieren, wenn es um unsere nationale Sicherheit und Aussenpolitik geht», erklärte Biden in der Mitteilung. «Ich brauche ein Team, das an Tag eins bereit ist, um mir zu helfen, Amerikas Platz am Kopf des Tisches zurückzuerobern, die Welt für die grössten Herausforderungen, denen wir gegenüberstehen, zusammenzubringen und unsere Sicherheit, unseren Wohlstand und unsere Werte voranzubringen.» Die Nominierungen müssen vom Senat bestätigt werden.
Biden will zurück zum Klimaschutzabkommen
Bidens Ankündigung machte deutlich, welche Bedeutung die künftige Regierung dem Kampf gegen den Klimawandel für die nationale Sicherheit beimessen will. Kerry soll als Sondergesandter für Klimaangelegenheiten im Nationalen Sicherheitsrat des Weissen Haus sitzen.
Dem 76-Jährigen werden im Klima-Job auch seine Erfahrungen als Aussenminister von 2013 bis 2017 zugutekommen. Biden will die USA wieder in das Klimaschutzabkommen von Paris zurückbringen, aus dem Trump ausgetreten war. Ausserdem will er, dass Amerika eine globale Führungsrolle beim Kampf gegen die Erderwärmung übernimmt.
«Amerika wird bald eine Regierung haben, die die Klimakrise als die akute Bedrohung für die nationale Sicherheit behandelt, die sie darstellt», schrieb Kerry in einem Tweet. «Ich bin stolz, mit dem gewählten Präsidenten, unseren Verbündeten und den jungen Anführern der Klimabewegung zusammenzuarbeiten, um es als Klimabeauftragter des Präsidenten mit der Krise aufzunehmen.»
Während Biden an der Regierungsbildung arbeitet, weigert sich der noch amtierende Präsident Donald Trump (74) weiterhin, seine Wahlniederlage zu akzeptieren und setzt den Widerstand vor Gericht fort. Im wichtigen Bundesstaat Pennsylvania gingen seine Anwälte am Montag in Berufung gegen das Urteil eines Richters vom Wochenende, der ihre Klage gegen das Wahlergebnis abgeschmettert hatte. (SDA)