Der Demokrat Joe Biden hat bei den US-Präsidentschaftswahlen anfangs November rund 6 Millionen Stimmen mehr geholt als der amtierende US-Präsident Donald Trump. Trotzdem weigert sich Trump, seine Niederlage einzugestehen. Noch ist der Wahlausgang nicht amtlich bestätigt.
Das hinderte aber viele Staatschefs nicht daran, Biden bereits zum Wahlsieg zu gratulieren. Deutschlands Kanzlerin Angela Merkel genauso wie Grossbritanniens Premier Boris Johnson. Selbst Chinas Staatsoberhaupt Xi Jinping schickte eine schmallippige Gratulationsnote. Andere Staatsoberhäupter gratulierten indes Trump – etwa Sloweniens Premier Janez Jansa.
Gegenpartei müsse Niederlage eingestehen
Russlands Wladimir Putin hat sich noch gar nicht zum Wahlausgang in den Vereinigten Staaten geäussert. Bis gestern. Da sagte er in einem Interview im staatlichen Fernsehen: «Wir werden mit jedem zusammenarbeiten, der das Vertrauen des amerikanischen Volkes hat.»
Dieses Vertrauen könne jedoch nur einem Kandidaten gegeben werden, «dessen Sieg von der Gegenpartei anerkannt wurde oder nachdem die Ergebnisse auf legitime, legale Weise bestätigt wurden», so Putin weiter. Gemäss dieser Logik ist es noch zu früh, Biden zum Wahlsieg zu gratulieren.
Auf die Frage eines russischen Journalisten, ob es den Beziehungen zwischen den USA und Russland schaden würde, wenn dem Wahlsieger nicht gratuliert werde, meinte Putin kalt: «Es gibt nichts zu beschönigen, sie sind bereits ruiniert.» (fr)