Auf einen Blick
- Kirstin Lobato wegen Mordes verurteilt
- Später wurde sie freigelassen und erneut angeklagt
- Polizei fälschte Beweise
- Gericht spricht Lobato 34 Millionen Dollar Entschädigung für Fehlurteil zu
Der damals 18-jährigen Kirstin Lobato (41) wurde 2001 vorgeworfen, den Obdachlosen Duran Bailey getötet zu haben. Der Mann wurde mit aufgeschlitztem Hals, gebrochenem Schädel und fehlenden Genitalien in der Nähe einer Mülltonne aufgefunden.
Bereits damals behauptete sie, den Mann nie getroffen zu haben. Die Polizei jedoch gab an, dass sie gestanden hätte, den Mann ermordet zu haben. Er habe sie während eines dreitägigen Methamphetamin-Rauschs vergewaltigen wollen, wie mehrere amerikanische Medien berichten.
Ausgesetzte Strafe und erneute Anklage
Die Gefängnisstrafe wegen Mordes, die 2002 verhängt wurde, hob der Oberste Gerichtshof von Nevada zwei Jahre später auf, weil ihre Anwälte einen Zeugen der Anklage nicht ins Kreuzverhör nehmen konnten. Dieser sagte aus, Lobato habe den Mord im Gefängnis gestanden.
Im Jahr 2006 wurde sie erneut angeklagt und wegen Totschlags, Verstümmelung und Waffenbesitz zu 13 bis 45 Jahren Gefängnis verurteilt. Nachdem ihr Fall erneut vor den Obersten Gerichtshof gebracht wurde, wurde sie entlastet und aus der Haft entlassen. Als Bailey getötet wurde, hielt sich Lobato über 200 Kilometer von Las Vegas entfernt auf, wie Beweise laut Gericht zeigten.
Polizei hat Beweise gefälscht
In einem Zivilprozess kam eine Jury dann zum Schluss, dass während der Ermittlungen Beweise gefälscht worden waren und Lobato absichtlich emotionaler Stress zugefügt wurde. Von den involvierten Ermittlern soll die Geschädigte je 10'000 Dollar erhalten. Die Jury entschied weiter, dass ihr vom Gericht 34 Millionen Dollar (rund 30 Millionen Franken) zugesprochen werden.
Ob das Geld die Jahre im Gefängnis wiedergutmachen würden, wisse sie nicht. «Ich bin froh, dass nun endlich alles fertig ist», sagt sie.