Auf einen Blick
- Donald Trump Jr. besucht Grönland, während Trump Sr. Interesse an der Insel zeigt
- Angebliche MAGA-Anhänger waren Obdachlose, die mit Essen bestochen wurden
- Ein Dutzend Menschen mit roten MAGA-Kappen nahmen an Trumps Videoansprache teil
Jüngst hatte der designierte US-Präsident Donald Trump (78) sein dringendes Interesse an Grönland verkündet. Schon deshalb war es nur schwer zu glauben, dass es sich bei dem Spontanbesuch seines Sohnes Donald Trump Jr. (47) auf der arktischen Insel um einen «sehr langen, persönlichen Trip» handelte. Das zumindest behauptete Vater Trump bei einer Pressekonferenz in Mar-a-Lago.
Die Überschneidung der Ereignisse zeigt, hier wurde nichts dem Zufall überlassen. Denn statt sich Sehenswürdigkeiten anzusehen, wie es vonseiten des US-Senders Fox News hiess, inszenierte Don Jr. seinen Aufenthalt seit Beginn seiner Landung. Begleitet von Mikrofon und Kamera stapft er in festem Schuhwerk und Outdoorjacke über die eisige Insel und betonte die Schönheit Grönlands: «Grönland ist schön!!!», postete er später auf X.
«Ihr Leute mögt das, oder?»
Davor liess er es sich aber nicht nehmen, in der grönländischen Hauptstadt Nuuk eine Art Gemeindezentrum zu besuchen. In einem Video auf der Musk-Plattform X sind rund ein Dutzend vermutlich Einheimische mit den bekannten roten MAGA-Kappen («Make America Great Again») zu sehen. Sie sitzen an Tischen und lauschen einer spontanen Ansprache von Trump Sr., der über ein Handy zugeschaltet ist.
«Wir werden euch gut behandeln», sagt Trump zum Abschied. Ganz so, als habe er Grönland bereits in seine Tasche gesteckt. «Ihr Leute mögt das, oder?», ruft einer aus dem Trump-Team an einen Kolonialherren erinnernd. Die vermeintlichen MAGA-Anhänger klatschen zögerlich.
«Das ist zutiefst geschmacklos»
Wie nun der dänische Nachrichtensender DR News von mehreren Quellen erfahren hat, soll es sich bei den Unterstützern aber nicht um überzeugte MAGA-Fans gehandelt haben. Im Gegenteil soll es sich um Obdachlose und sozial benachteiligte Menschen, die mit einem Abendessen bestochen worden seien.
Tom Amtoft, der seit 28 Jahren in Nuuk lebt, will mehrere Gesichter auf einem später auf X veröffentlichten Bild erkannt haben, wie DR News berichtet, und bestätigte die Vorwürfe: «Sie müssen eine Mütze aufsetzen und in den Videos der Trump-Mitarbeiter mitspielen. Sie werden bestochen, und das ist zutiefst geschmacklos», so Amtoft.