Kampf gegen die Erderwärmung
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Weltklimakonferenz COP27:Kampf gegen die Erderwärmung

Baerbock warnt vor COP27-Beginn
«Die Menschheit steuert auf den Abgrund zu»

Am Sonntag beginnt die Weltklimakonferenz COP27. Im Vorfeld warnte die deutsche Aussenministerin Annalena Baerbock vor den drastischen Folgen des Klimawandels für die Menschheit. Doch wichtige Gäste werden fehlen.
Publiziert: 06.11.2022 um 09:56 Uhr
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Aktualisiert: 07.11.2022 um 08:47 Uhr
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Die deutsche Aussenministerin Annalena Baerbock warnt vor den Auswirkungen des Klimawandels auf die Menschheit.
Foto: AFP

Kurz vor Beginn der Weltklimakonferenz COP27 in Ägypten hat Deutschland die Eindämmung der Erderwärmung als höchste Priorität bezeichnet. «Die Menschheit steuert auf einen Abgrund zu, auf eine Erwärmung von über 2,5 Grad, mit verheerenden Auswirkungen auf unser Leben auf dem einzigen Planeten, den wir haben», teilte die deutsche Aussenministerin Annalena Baerbock (41, Grüne) am Sonntag mit. Die Welt habe «alle nötigen Instrumente in der Hand, um die Klimakrise zu begrenzen und auf den 1,5-Grad-Pfad zu kommen».

Bei der am Sonntag beginnenden Konferenz, die erstmals seit 2016 wieder auf dem afrikanischen Kontinent stattfindet, werden 40'000 Teilnehmer erwartet. Auf der COP27 verhandeln Vertreter aus knapp 200 Staaten in Scharm el Scheich zwei Wochen lang darüber, wie der Kampf gegen die Erderhitzung verstärkt werden kann. Die Zeit drängt, denn die vergangenen sieben Jahre waren die wärmsten seit Beginn der Wetteraufzeichnungen. Extremwetterereignisse unter anderem in Pakistan, Nigeria und Somalia zeigten zuletzt, welche enormen Schäden und welch tödliche Zerstörungskraft der Klimawandel birgt.

Die weltweiten Emissionen klimaschädlicher Treibhausgase müssen Forschern zufolge schon bis 2030 um etwa die Hälfte sinken. Anders ist demnach das auf der UN-Klimakonferenz in Paris 2015 gemeinsam vereinbarte Ziel nicht zu erreichen, die Erderwärmung im Vergleich zur vorindustriellen Zeit auf 1,5 Grad zu begrenzen. Nach den gegenwärtig vorgelegten Klimaschutzplänen der Staaten würde sie aber noch weiter steigen.

Aussichten auf Erfolg sind gering

Trotz des russischen Angriffskriegs in der Ukraine dürfe 2022 «kein verlorenes Jahr für den Klimaschutz werden. Für viele Staaten gehe es um das Überleben ihrer Bevölkerung und ihrer Kultur», teilte Baerbock mit den Ministerien für Wirtschaft, Entwicklung und Umwelt mit. «Für sie ist die Klimakrise weiterhin das wichtigste Sicherheitsthema, nicht Russlands Krieg in Europa.» Diese Staaten würden von den reichen Ländern mehr Solidarität erwarten.

Wegen des laufenden Kriegs in Europa, aber auch wegen der damit teilweise zusammenhängenden Krisen bei Energie, Ernährung, Wirtschaft sowie wachsende Staatsschulden sind die Erwartungen an die Klimakonferenz eher gedämpft – auch im Vergleich zur COP26 vor einem Jahr in Glasgow. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier (66) bewertete die Erfolgsaussichten vorab als gering. Auch der renommierte Klimaökonom Ottmar Edenhofer (61) und Klimaforscher Mojib Latif (68) gaben sich vorab resigniert.

Die Menschenrechtsbeauftragte der Bundesregierung, Luise Amtsberg (38), forderte vor Beginn der Konferenz die Freilassung politischer Gefangener in Ägypten. «Globale Verantwortung zu übernehmen heisst vor allem auch, Verantwortung für den Schutz von Menschenrechten zu übernehmen. Die Lage der Menschenrechte in Ägypten wird dem jedoch nicht gerecht», kritisierte Amtsberg, wie das Auswärtige Amt in Berlin am Sonntag mitteilte.

Die Konferenz wurde am Sonntagmorgen mit einer Übergabe des britischen COP26-Präsidenten Alok Sharma (55) an seinen Nachfolger, Ägyptens Aussenminister Samih Schukri (70), förmlich eröffnet. Ab Montag werden am Roten Meer dann rund 100 Staats- und Regierungschefs erwartet, darunter auch der deutsche Bundeskanzler Olaf Scholz (64, SPD) und US-Präsident Joe Biden (79). Mit Chinas Staatschef Xi Jinping (69) und Indiens Premierminister Narendra Modi (72), deren Länder mit den USA zu den grössten CO2-Emittenten zählen, werden zwei der wichtigsten Spitzenfiguren bei der Konferenz aber fehlen. Auch Russlands Präsident Wladimir Putin (70) nimmt nicht teil. (SDA/chs)

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